Jerusalem, Jerusalem
Wie oft bist du im Krieg gefallen?
Nie half es um Gnad' zu fleh'n
manch fremder Fuß wandelte durch deine heil'gen Hallen.

Jerusalem, dein Stolz geschunden.
Ich will mein Herz mit dir vergleichen.
So manche Schlacht hat stattgefunden,
hinterließ auf dir und mir ihr Zeichen.

Jerusalem, du heil'ge Stadt,
wie du, so wurd' mein Herz schon oft erobert.
Amors Pfeil als Durchschuss glatt.
Aus Glut ward helle Flamm', die lodert.

Jerusalem, umkämpfte Straßen
Uns beiden geschah's im Guten Glauben.
Frieden brachte es nur in Maßen.
Kreuzritter im Gewand von Friedenstauben.

Jerusalem, geteilte Stadt,
in Ost und West ist auch mein Herz geteilt.
Von Brotkrumen werden wir nicht satt.
In der Mitte eine Wunde, die nicht heilt.

Jerusalem, wie kommt es nur,
dass wir immer unterliegen?
Wir folgen unserem Herzen stur
und lassen uns nicht unterkriegen.

Jerusalem, du kennst den Schmerz,
Ein jeder Ritter, der im Sturme brach die Mauer,
erobert hat er unser Herz,
doch sein Sieg war nur von kurzer Dauer.

Jerusalem, Jerusalem,
wie oft wirst du im Kampf noch fallen?
Wo werden wir am Ende steh'n,
bis der Tod erobert unsre heil'gen Hallen?


© Ezra Ypsilon


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