Was der Tag dir schenkt,
was das Jahr dir gibt,
wohin der Wind dich lenkt,
ob dich jemand liebt,
ja, das steht im Sand,
der dem Meer entsteigt.
Der Schatten an der Wand,
der dir Einsicht zeigt,
hat dich ausersehen
hier im Licht zu gehen!

Was du stets erlebst,
was du träumst und willst,
ob du immer schwebst,
womit du dich verhüllst -
ja das bleibt dir treu,
denn du kennst dein Bild,
jede Stunde neu
bist du fremd und wild,
doch du musst gestehen:
Zeit, erhör' mein Flehen!

Was die Last erträgt,
was dein Seelengrund
an Gedanken prägt,
ist dir Höllenschlund -
geh hinein und sei,
für das Nichts geboren,
wie der Vogel: frei,
mit dir selbst verschworen!
Das ist das Geschehen,
um das wir uns drehen!

Was die Pein dir bringt,
was dich voll berührt,
dich dann niederringt -
hast du nichts gespürt? -
das ist jene Pracht,
die dem Tod gehört,
nicht bei Tag und Nacht
auf dein Leben schwört!
Denn im Hören, Sehen,
liegt die Welt in Wehen!

In den Wehen

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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Kommentare zu "In den Wehen"

Re: In den Wehen

Autor: Ralf Risse   Datum: 18.12.2016 9:15 Uhr

Kommentar: Vielleicht sehen wir erst, wenn die Augen für immer geschlossen . . .?

LG Ralf

Re: In den Wehen

Autor: Alf Glocker   Datum: 18.12.2016 12:36 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Freunde -
und ja, wenn wir die Augen für immer....dann werden wir sehen!

LG Alf

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