Hinter unserer Mietskaserne,
stand einstmals eine kleine Bank,
ich saß auf ihr nur gar zu gerne,
wenn abendwärts die Sonne sank.

Ich sah Frau Meier dort im dritten,
deren Fenster offen stand,
wie ihr Mann und sie sich stritten,
während ich mein Bier dort trank.

Und gleich darunter lag Hinz,
doch niemals, um zu scherzen,
den ganzen Tag am Fenstersims,
Passanten anzuschwärzen.

Frau Ludwig hatt´ mich stets gefunden,
fand ich auf jener Bank die Ruh´,
ihr Mann machte die Überstunden
und sie zwinkerte mir zu.

Der letzte Sonnenstrahlengruß,
beendete den Tageslauf,
ich folgte ihm auf seinen Fuß
und gab die Bank für immer auf.


© Mark Gosdek


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Kommentare zu "Auf dem Hinterhof"

Re: Auf dem Hinterhof

Autor: possum   Datum: 07.02.2015 23:56 Uhr

Kommentar: Dies ist ein Genuß zu lesen lieber Mark! LG!

Re: Auf dem Hinterhof

Autor: axel c. englert   Datum: 08.02.2015 1:34 Uhr

Kommentar: Hinterhof - nicht hinterm Mond!
(Das Gedicht wird drum belohnt...)

LG Axel

Re: Auf dem Hinterhof

Autor: Mark Gosdek   Datum: 08.02.2015 15:44 Uhr

Kommentar: Vielen Dank, Euch beiden. Ich sitze jetzt im warmen und seh auf die Straße. Ist angenehmer und ruhiger :-) LG Mark

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