Es kann nicht jeder was erwarten.
Die Welt ist blass, hat kein Gefühl.
Die vielen dummen Eigenarten
sind unverschämt und ohne Stil!

Einfach hinzugehen, zu meinen,
man ist für diesen Schund erlesen,
bringt den lieben Gott zum Weinen –
du bist von Anfang an… gewesen!

Eingesetzt, nur wie ein Steinchen,
in einem schrägen Mosaik:
Mitglied in dem Scheiß-Vereinchen,
bist du dumm, bequem und schick.

Du sollst dich entsprechend kleiden!
Such dir die Robe, die dir steht.
Dein Anblick will sich an dir weiden.
Für alles andere ist’s zu spät!

Beklag‘ dich nicht, du darfst erleben,
was für dich ausgedacht war – jetzt!
Du musst dich ins Schicksal geben,
in jenen Zustand „Sein“ versetzt…

Weil du nicht suchen sollst, nur finden,
was dir bestimmt ist wie ein Fluch!
Darauf die Existenz zu gründen,
sei dir dein Glück und Leichentuch!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Ein Glück"

Re: Ein Glück

Autor: noé   Datum: 01.10.2014 8:31 Uhr

Kommentar: Und trotzdem erwartet JEDER ETWAS, was auch immer.
Den lieben Gott wird zum Weinen bringen, dass DU ihn im Gedicht zum Weinen bringst - eine Kunst, wenn Du gar nicht an ihn glaubst ...
BiSi noé
(Nach dem Motto des selbstbekennenden Atheisten: "Mein Gott! Ich glaub' halt an nix!")

Re: Ein Glück

Autor: Uwe   Datum: 01.10.2014 11:37 Uhr

Kommentar: Mein Gott, noé, ich auch!
Das Gedicht ist umwerfend. Also der Großklockner ist´s.
(Er schreibt sich selber halt nur falsch, ohne "n". Lassen wir ihm seinen Spaß.)
u.

Re: Ein Glück

Autor: Alf Glocker   Datum: 02.10.2014 7:29 Uhr

Kommentar: Ich bin nur einer, der an einen andern Gott glaubt. Meiner ist nicht menschlich (das sind wir ja auch nicht), sondern hilflos den Anforderungen der Möglichkeiten ausgeliefert, unter denen eine Schöpfung vorkommen kann...

Alf

Re: Ein Glück

Autor: noé   Datum: 02.10.2014 8:48 Uhr

Kommentar: Wann wäre welcher Gott auch immer je "menschlich" gewesen (nimm' es ruhig doppeldeutig) - außer vielleicht im "alten Rom"?
BiSi

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