Auf dem Turm, dem hohen, alten
sieht man einen Leib erkalten.
Leblos hängt ein Bein herab,
das zweite nicht, denn das ist ab!
Blutrote Spur am grauen Stein
besudelt das Gemäuer.
Der Mörder stahl des Opfers Bein.
Er war ein Ungeheuer!
Mehr ist von unten nicht zu seh'n.
Ein Mädchen sagt ganz leis', verstohlen:
Den Anblick find' ich gar nicht schön!
Woll'n wir den nicht da runter holen?“
Das halbe Dorf nach oben schaut,
Hein hat sie eiligst alarmiert.
Der Anblick einem jeden graut,
denn er an Grusel nicht verliert.
„Wie um alles in der Welt
ist der dort bloß hoch gekommen?“
Jemand witzelt: „Ach, für Geld
hat den einer mitgenommen.
Na, der blutige Kadaver
muss da runter, das ist klar.“
Und schon kommt es zum Palaver,
man will wissen, wer es war.
„Ein Raubvogel ist's wohl gewesen.
Dem war das Trinchen nur zu schwer.
Ich hab' davon schon Mal gelesen …
dann gibt der seine Beute her.“
„Wenn das mal nicht ein Marder war!
Der holt sich sowas gerne!“
„Oder ein Fuchs!“, der Meier ruft.
„Ein Wildschwein!“, tönt's von ferne.
Der kleine Heinrich nickt ganz rege.
„So stimmt es wohl, jetzt ist es klar.
Ich fand zwei Federn im Gehege!
Ein Mördervogel bei uns war!“
„Meine Güte, so'n Kaninchen
kann man sich doch wieder kaufen!“
Heinrich weint: „Doch nicht mein Trinchen!
Das mocht' sogar Cola saufen!“
Am Ende steigt den Turm hinauf
der Hein mit seinem Vater.
So endet Trinchens Lebenslauf
in einem “Mords-Theater“.
Da sieht man wieder: ungesund
Klebt Coca - Cola süß im Mund…
In ROTWEIN Hasen eingelegt –
DAS hätt’ den Vogel reingelegt!
(Um das Karnickel ist es schade!
Schönes Gedicht – vielleicht Ballade?)
Kommentar:P.S.:
Ich hatte schon beim Lesen an Ballade gedacht (s. Moritat, die wurde von Bänkelsängern unter's andächtig lauschende Volk gebacht und hat auch was von Ballade).
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