Der Kleinkünstler

Herr Walther von der Vogelwiese
War musikalisch wohl ein Riese.
Nimmer fand er groß An - klang –
Trotz wunderschönem Minnesang...

In grauen Zeiten, wahrlich tristen,
Ging schnurstracks man zum Alchimisten.
Der sprach: „Euer Singen klinget fein –
Nur seid Ihr leider VIEL zu klein...“

(Ach, wär er doch nur etwas länger –
So bleibt er stets ein Mini – Sänger!)


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Kommentare zu "Der Kleinkünstler"

Re: Der Kleinkünstler

Autor: Juergen Wagner   Datum: 12.03.2014 10:59 Uhr

Kommentar: Der Axel angelt engelsgleich
in der Geschichte großem Teich
Des alten Sängers hehrer Ruhm
war mir noch stets ein Heiligtum
Ich achte Witz und Schabernack
Doch manchmal geht's mir auf den S ...

Ist nicht so schmeichelhaft, aber ehrlich. Ich grüße den Künstler! Jürgen

Re: Der Kleinkünstler

Autor: Mark Widmaier   Datum: 12.03.2014 11:17 Uhr

Kommentar: Einfach herrlich. Habe mich beim Lesen wieder mal köstlich amüsiert, Axel :-)

Re: Der Kleinkünstler

Autor: I. Kunath   Datum: 12.03.2014 14:45 Uhr

Kommentar: Lieber Axel,

wiedermal wunderbar gelungen! Der Mini-Sänger am Schluss hat mir ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Liebe Grüße,
Ilka

Re: Der Kleinkünstler

Autor: axel c. englert   Datum: 12.03.2014 17:21 Uhr

Kommentar: Hallo!
Tucholsky, der quasi ein Vorbild für Troll darstellte, schrieb:
„Satire darf ALLES!“
Find ich auch – MUSS sie dürfen - auf die Absicht kommt’s an.
Den Walther von der Vogelweide vom Sockel zu holen,
scheint mir geboten – aber nicht allein, um ihn als Gag – Wortspiel –
Opfer durchzunudeln, sondern weil er als Denk – Mal ein
Wort – wörtlich beschissenes Dasein fristet und nicht beachtet wird.
Ich hoffe, dass manche Leser durch solch Stoffe dazu animiert werden,
nachzuschlagen – was heutzutage wesentlich leichter scheint als früher, wo man zu Lexika greifen, sich in Bibliotheken begeben oder extra einen veritablen Gelehrten anheuern musste...

LG Axel

Re: Der Kleinkünstler

Autor: Juergen Wagner   Datum: 12.03.2014 19:21 Uhr

Kommentar: Vermögend war er nicht, sonst wäre er nicht auf das Lehen von Friedrich II. angewiesen gewesen. Aber wir wissen einfach sehr wenig von seinem Leben. Ob er Anklang gefunden hat? Bei den Späteren auf jeden Fall. Auch das ist im Dunkeln. Ich habe halt einen hohen Respekt vor den mittelalterlichen Künstlern und Künsten: Dichtung, Architektur, Lieder und Schriften. Bin da einfach etwas empfindlich. Habe selbst über Meister Eckehart gearbeitet und eine Ahnung davon bekommen, welch geistige Riesen es in dieser Zeit gegeben hat.

Ob Satire alles darf? Ich finde: niemand darf alles - aber man kann einen Versuch machen. Ich glaube halt nicht, dass er ein 'Kleinkünstler' war. Aber ich verstehe Deine Intention, deshalb sind wir uns wahrscheinlich doch sehr einig. Lieben Gruß! Jürgen

Re: Der Kleinkünstler

Autor: Juergen Wagner   Datum: 12.03.2014 19:25 Uhr

Kommentar: Das Volk ist dumm,
das macht der Kohl,
er bläht nur unterm Schurze;
den Kopf hingegen lässt er hohl.
So herrscht im Reich,
Ich sag: "Zum Wohl"!
- politisches Gefurze.

Von ebendemselben ... Ist natürlich bei unserer Esskultur nicht mehr aktuell ....

Re: Der Kleinkünstler

Autor: noé   Datum: 12.03.2014 21:37 Uhr

Kommentar: Axel, Du lieber Spötter, kannst es nicht lassen - Gott-sei-Dank!
(Drum prüfet alles und das Gute behaltet. Bibelzitat)
noé

Re: Der Kleinkünstler

Autor: Mark Gosdek   Datum: 14.03.2014 5:27 Uhr

Kommentar: Haha! Dieses Gedicht erhellt mir den Tag

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