Kunibert, er ist erwacht,
Samstag, kurz nach Mitternacht.
Schreckte hoch und sah zum Fenster,
Mann, oh Mann ich seh`Gespenster.
Dort im Fensterrahmen stand,
eine Gestalt, weißes Gewand.

In des Mondes vollem Licht,
erkannte er das Wesen nicht.

Er ergriff, weil er erschrak,
schnell sein Schwert, das bei ihm lag.
Schlug den Kopf ab dieser Person.
sprach:" Das hast du nun davon,
mich um diese Zeit erschrecken.
Darum sollst du auch verrecken.

Na, mal sehn, wer war so dreist,
und erschien heut` Nacht als Geist."

Dann, im Scheine einer Fackel,
sah er das Unheil, sprach:" Ich Dackel !
Hab getrennt den Kopf vom Leibe,
von Kunigunde, meinem Weibe."

Seither kommt in jeder Nacht,
seine Frau in voller Pracht.
Lacht als Geist ihm hämisch zu.
" Niemehr lass ich dich in Ruh`,
werd` von nun an dich bestrafen,
und ich lass dich nie mehr schlafen.
Erschein dir stets zur selben Zeit,
von nun an bis in Ewigkeit."

Merke:
Bevor erschlägst du einen Geist,
frag vorher, wie der Geist denn heißt.
Denn hast du ihn erst erschlagen,
kannst du danach ihn nicht mehr fragen.


© H.Moser


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