Die Runen waren eine Welt
Der Weisheit, Macht und der Magie
Wir schreiben heute, was gefällt
Im besten Falle Poesie

E i n Zeichen in der rechten Weis’
Zum rechten Zeitpunkt ausgesandt
Bot damals auf den mächt’gen Geist
Dem alle Kräfte sind verwandt

Die Welt des Zaubers musste geh’n
Ein andrer Mythos nahm den Platz
Ein heil’ger Geist sollt’ nunmehr weh’n
Es galt des Gottessohnes Satz

Bis wir die Welt dann nüchtern sah’n
War der Gewalt noch lang kein Ende
Die Technik brach sich ihre Bahn
Und deren Folgen sprechen Bände

Das Zauberwort, das etwas wendet
Ist nur noch selten oder nie
Ob uns ein Gott das noch mal spendet
Ob einer fragt neun Tage ‚wie?’

Die Runen

© Wikomedia Commons - Collingwood, Odin im Weltenbaum


© Jürgen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Die Runen"

Die Ursprünge der Runen (gotisch runa: Geheimnis) liegen wohl im 3. vorchristl. Jahrhundert. Mythisch werden sie auf Odin zurückgeführt: der höchste Gott ‚er-sinnt’ sie unter einem hohen Leidensdruck, dem er sich selbst 9 Tage lang ausgesetzt hat. Die Runen, die er dann fand bzw. sich Stück für Stück erarbeitete, leiteten ein neues Zeitalter ein: das der Schrift. Sie waren ursprünglich weniger Buchstaben in unserem Sinn, sie waren symbolische Zeichen, deren vollen Gehalt und den Umgang mit ihnen nur wenige kannten. Ihre Namen zeugen noch heute davon (Vieh (Besitz, Reichtum) – Hagel – Not – Wonne – Gabe -...). Sie sind uns auf Steinfunden erhalten, nicht aber deren Bedeutung. Jede Rune war ein machtvolles ZEICHEN. Man trug sie auf Waffen, Gürteln, auf Amuletten, ritze sie auf Grabsteine, an den Bug von Schiffen, auf den Türsturz von Häusern, in Kuhställe, ins Bett (gegen Krankheiten) etc.

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Kommentare zu "Die Runen"

Re: Die Runen

Autor: Alex Anders   Datum: 25.06.2013 20:57 Uhr

Kommentar: Hallo Jürgen,
ich bin da ja nicht der Fachmann, aber dass wir die Bedeutung der Runen nicht kennen würden, ist mir nicht so eingängig. Woher kommen dann die "Übersetzungen" schwedischer Runeninschriften auf Steinen, die ich selbst gelesen habe?
MfG, Alex

Re: Die Runen

Autor: Juergen Wagner   Datum: 25.06.2013 21:42 Uhr

Kommentar: Lieber Alex,
lesbar sind sie schon, das ist aber alles aus späterer Zeit, wo man die Runen als Schrift gebrauchte. Die ursprünglichen magischen Inhalte sind verloren, wir haben nur die Namen und damit Symbole, die vielleicht noch einen Hinweis geben, in welche Richtung das mal ging. Die Runen sind eher in der Tradition der Höhlenmalerei der Spätbronzezeit zu sehen, wo Zeichen zu magischen Funktionen an die Wand geritzt wurden - nun aber systematisch aufbereitet. "... Weise ward’ ich da; Wort mich von Wort zu Worte führte, Werk mich von Werk zu Werk führte" (Runenlied Odins). So in etwa ... Grüße von Jürgen

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