Die Sonne kräht, der Hahn beginnt zu leuchten.
Die Kette hängt um meinen Hals und rasselt.
Die Zeit verkündet mir was ich schon weiß!
Und in den Stunden, den verseuchten,
in welchen nichts als giftiger Regen prasselt,
fällt dunkles Blut auf Erden – dick und heiß!

Der Schlüssel zur Vernunft ist ja verschwunden.
Man hat ihn weggworfen, ohne jede Scham!
Das Ende hat sich schrecklich fein gemacht!
Der echte Geist verliert aus vielen Wunden,
verblendet, aber ohne eine Spur von Gram,
sich selbst, damit der pure Wahnsinn lacht!

Im Schweiß des Angesichts bespielt der Tod
"Notwendigkeiten", die zum Abgrund führen,
an dem der Idiot zum Spaß das Fliegen lernt...
So kommt der Zwergenhimmel aus dem Lot,
damit wir alle das Ergebnis schmerzlich spüren –
womit die Wahrheit sich vom Wissen weit entfernt.

Und wer in seinen Fesseln leidet wie ein Tier,
in der Versuchsanstalt "Zum Guten Willen",
in dem wirkt schon die Absicht der Tyrannen.
Sie kommt aus jeder Richtung, deren Vier
den Kompass falscher Regeln traulich füllen...
Man darf uns listig auf die Lebensfolter spannen!

Auf die Folter spannen

© Alf Glocker


© Alf Glocker


5 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher


Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Auf die Folter spannen"

Re: Auf die Folter spannen

Autor: Sonja Soller   Datum: 13.12.2023 13:10 Uhr

Kommentar: Wieder meisterlich geschrieben!!

Herzliche Grüße aus dem gespannten Norden, Sonja

Re: Auf die Folter spannen

Autor: Alf Glocker   Datum: 13.12.2023 17:58 Uhr

Kommentar: Übelwind...danke für den witzigen Kommentar!

Sonja Vielen Dank und Liegrü Alf

Kommentar schreiben zu "Auf die Folter spannen"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.