Wir wandern und wandern – der Mond war schon voll,
nun hat er bereits eine deutlich sichtbare Delle
und außerdem ist überhaupt eine sternklare Nacht.
Der Lebensfluss der zuerst schwoll und schwoll,
tritt seit einiger Zeit erlahmt auf der Stelle...
Das hat uns nicht unbedingt weiter gebracht!

Man geht neuerdings am liebsten in engsten Kreisen –
die Horoskope deuten absichtlich auf Liebe und Glück.
Das geht ins Herz, fast wie ein Kinderkreuzzug...
Und alles geschieht um sich nichts zu beweisen;
am liebsten geht man drei ganze Schritte zurück –
geworfen in züchtigen Zaum vor lauter Betrug!

Inzwischen schreitet die Dunkelheit sehr zügig aus.
Ihre Siebenmeilenstiefel treten auf Grund in der Welt
und die Hoffnungen feiern ein schönes Stelldichnichtein.
Die Bedrohung der Schatten ergibt Schreck und Graus,
was wiederum aber den geheiligten Satanisten gefällt –
sie ergeben sich förmlich und sittsam dem Schein!

Die gefeierten Täter sonnen sich im nächtlichen Wohl!
Das aber bestreitet die Macht der Finsternis groß!
Bald regiert nur noch der Neumond und spricht:
"Seht mich an, ich bin nicht vorhanden und hohl!"
Das legt seine Botschaft geheimnisvoll bloß –
und jeder trägt auf Kommando ein schwarzes Gesicht!

Das schwarze Gesicht

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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