Ich fahre rückwärts durch die Zeit:
Alles ist Vergangenheit!
Dort treffe ich auf dich und mich
und erlebe unter'm Strich,
Schritt für Schritt: Gelegenheit!
Keine konnt' ich je ergreifen,
nur durch einen Ablauf reifen,
der mir unverständlich war -
heute wird mir schreckhaft klar:
Es ist genau wie ein Filmstreifen!
War's analog, war's digital?
Jedenfalls war's nicht real!
Doch ich kann es noch besuchen,
ohne mich gleich zu verfluchen –
leider war's ja meistens Qual!
Unausweichlich schiefgelaufen,
stets vom Regen in die Traufen,
bin ich hoffnungsvoll gegangen –
meist mit glühendem Verlangen...
Sollt' ich mir die Haare raufen?
Die Bilder nahmen mich ganz ein,
ließen mich betrunken sein,
von ihrem Reiz, der mich bezirzte
und mein karges Dasein würzte,
denn ich bekam meist reinen Wein!
Die Wesen zeigten sich mir nackt,
ohne Schleier und der Pakt,
den ich mit dem Leben schloss,
ließ mich niemals friedlich los...
Das ist es was mich eisern packt!
Alles ging den Gang der Welt:
Jeder fest hineingestellt
in die "Wunder" der Epochen –
Sklaven, Sieger, Diadochen:
Ob's dem Einzelnen gefällt...
ist nicht weiter zu erwähnen!
Verfallen bin ich nur dem Schönen,
das den Roten Faden zieht –
wobei mein Herz zuweilen glüht:
um den Schmerz hinauszudehnen!!
Kommentar:Wunderbar geschrieben, deine "Zeitreise", lieber Alf. Chapeau!!
Wir sind alle nur Reisende auf Zeit, jeder Weg ist anders und nimmt seinen eigenen Lauf.
Gerne gelesen!!!
Herzliche Grüße aus dem noch reisenden Norden, Sonja
Zauber der Weihnacht?
Ich glaub' es noch nicht,
wenn man hört, darüber spricht:
Krisen, Kriege, Judenhass;
sagt mir, macht es dann noch Spaß,
einfach vom Zauber der Weihnacht zu [ ... ]
Vor seinem Häuschen sitzt der Alte wieder.
Fast neunzig schon, der Arbeit müde.
Genug im Leben hat er sich geplagt;
der Arbeit hat er längst „Ade“ gesagt.
Die Jahre verflogen ,
einfach hinweg gezogen
Wo sind die wilden Nächte geblieben?
An Allem und Jedem sich aufgerieben!
Von heißen Tagen
bleibt nur noch das Sagen.