Wehr dich nicht, sei "altersweise",
denn der Tod zieht seine Kreise
um dich immer, immer enger –
denke nicht du bist noch länger
jugendlich im Wettbewerb...
denn das Spiel der Welt ist derb!
Weißt du langsam was hier geht,
oder siehst du noch verdreht,
wie um dich Gewalten brausen,
manchmal süß, gar wie Pralinen?
Hast du nicht schon Ohrensausen
von den lauten Denkmaschinen?!
Die Zukunftsaussicht ist verstellt!
Dafür warst du zu oft geprellt!
Bist du stark und schlau gewesen?
Hattest du ein heißes Blut?
Jetzt bist du wohl ein alter Besen –
und die kehren nicht mehr gut...
Deine Sicht auf schlimme Dinge
und die nunmehr stumpfe Klinge
deiner Worte legt dich bloß...
Du hast keine Lust zu streiten
und die Ruhe haust im Schoß!
Lass dich sanft in gar nichts gleiten!
Kommentar:Moin Alf, tja, einer meiner Freunde sagte neulich als er wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde nach seinem Herzproblem (mußten zwei Stents eingebaut werden) die Einschläge (Bekannte und Freunde sterben weg) rücken immer näher. Stimmt! Kann ich bestätigen. Der Mensch ist leider nicht unsterblich aber gut ist, dass man im Tod nix mehr mitbekommt von dieser Dreckswelt in der man aufgepeppelt wurde und dann den angeketteten Tanzbären mit beschnittenen Krallen und klatschenden Tatzen einüben muß um zu überleben. Wieder mal ein sehr gutes Gedicht und das Bild ist einsame Spitze. Ich mag Winterlandschaften! Wirken sehr mächtig!
Kommentar:Lieber Alf, wieder ganz großartig geschrieben. Kompliment!!
Wer hätte daran gedacht als Kind, dass wir nur Besucher im Leben sind.
Man lebt und strebt, ermöglicht sich ein gutes Leben, klettert den Berg hinauf bis ganz nach oben, wie es aber nun mal ist, noch niemand ist oben geblieben, und so
geht es wieder bergab.
Wir sind immer noch die "Alten" nur etwas älter geworden.
Herzliche Grüße aus dem dahin gleitenden Norden, Sonja
Kommentar:Wieder mal "Respekt " sehr gut
Auch wenn ich persönlich so meine, mehr oder weniger, geregelten Probleme mit dem Thema habe. ;)
treffen deine Verse den Nagel auf den Kopf.
Zauber der Weihnacht?
Ich glaub' es noch nicht,
wenn man hört, darüber spricht:
Krisen, Kriege, Judenhass;
sagt mir, macht es dann noch Spaß,
einfach vom Zauber der Weihnacht zu [ ... ]
Vor seinem Häuschen sitzt der Alte wieder.
Fast neunzig schon, der Arbeit müde.
Genug im Leben hat er sich geplagt;
der Arbeit hat er längst „Ade“ gesagt.
Die Jahre verflogen ,
einfach hinweg gezogen
Wo sind die wilden Nächte geblieben?
An Allem und Jedem sich aufgerieben!
Von heißen Tagen
bleibt nur noch das Sagen.