Glaubt mir die Täuschung – ich bin ein Prophet,
wie er im heiligen Märchenbuch steht...
wer nicht pariert, der wird halt erstochen!
Und trotzdem habe ich gar nichts verbrochen.
Ich bin so harmlos wie ein kleines Täubchen –
bei mir, da lockert sich täglich ein Schräubchen.
Von euch, da verlang ich natürlich das Gleiche.
Ich bevorzuge besonders die lebende Leiche!
Ihr sollt mir ganz einfach gehorchen, mehr nicht.
Wozu braucht der Mensch ein eignes Gesicht?!
Es genügt wenn ihr euch im Glauben verzückt!
Seid dämlich und einfach, ja eben: verrückt!
Mit dummdreistem Machwerk die Tage beginnen,
also brav in den höchsten Tönen zu spinnen,
das lob ich mir, das sei euer empfundenes Maß.
Mit mir, liebe Kinder, habt ihr eben den Spaß:
an euch vorbei zu leben als wäret ihr Affen!
Und merkt euch, ihr Lieben: Greift zu den Waffen,
wen mir einer nicht abnimmt was ich verkünde!
Tötet ihn schnell und verstreut ihn im Winde.
Denn was ich euch sage, das ist stets Gesetz!
Drum richtet euch brav nach meinem Geschwätz,
denn nur ich kenne Gott ganz persönlich –
gegen jeden der denkt bleib ich unversöhnlich!!
Vor seinem Häuschen sitzt der Alte wieder.
Fast neunzig schon, der Arbeit müde.
Genug im Leben hat er sich geplagt;
der Arbeit hat er längst „Ade“ gesagt.
Grauweiße Wolkentürme
wanken gen Osten.
Zwischen ihnen ist Platz
für hellblaue Lichtmomente.
Wassertropfen funkeln in
kahlen Astgespinsten.
Zerzaust erzählen letzte Blätter
von Wärme, [ ... ]