Konstellationen im Äther

Ein Mond und ein Stern fliegen
durch den Morgen in der Nacht
und die krummen Balken biegen
sich im Netz der Niedertracht,
doch in des Paradieses Höhen
kann man die Erlösung sehen.

Einmond und Einstern segeln
aus der Dunkelheit zum Tag
und die Feudalherren flegeln,
wie der Mob vom alten Schlag,
der vor tausend Jahren lebte –
gierig wie auf Wolken schwebte.

Mond und Sterne werden bleich.
Hässlich, hinter Zelt und Matten,
unten, in dem Erdenreich,
tummeln sich die wilden Ratten –
und sie lassen gar nichts gelten,
leben in den Einweg-Welten…

Sonne, Mond und Sterne tauchen
in ein Zerrbild aus Vernichtung,
wo die Menschen Lügen brauchen,
ohne Anstand, für die Dichtung,
die verrückt zum Himmel schreit:
„Leute lacht, es ist soweit!“

© Alf Glocker

Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!

5 Lesern gefällt dieser Text.

Bluepen
Sonja Soller
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
possum

Diesen Text als PDF downloaden

Kommentare zu "Konstellationen im Äther"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.