Das Mondlicht fällt auf eine weiße Taube.
Sie ward vom Schicksal hin-gerissen!
Nun liegt ihr Leichnam in der Laube –
welch Unhold lud sie sich auf‘s Gewissen?
Daß ein Raubtier leider kein Gewissen hat,
war ihr zu Zeiten wohl nicht ganz bewusst –
sie fiel im schnöden Alltags-Attentat,
dienend einer völlig fremden Lebenslust.
Die Federn hat er überall verstreut,
der Räuber, um uns noch zu warnen!
„Seht her, ihr Leute, hier und heut‘
war ich gewillt mich – falsch – zu tarnen:
Als Friedensbringer, leuchtender Prophet,
als Botschafter der nicht mehr fernen Zeit,
die, nur bekannt als ein Pamphlet,
geschrieben ist, zu eurem Studium bereit.
Wer lesen kann, der möge sich bedienen,
der führe sich nun baldigst zu Gemüte,
wie Satan, mit versteinert, kalter Miene,
den Witz noch überhöht, der uns zur Güte…
klar offenbart ist, als ein Brief der Taube,
die nun im Tode einsam ist: gerissen!
Ihr hilft kein Aber und kein Glaube –
wir haben sie auf unserem Murksgewissen!
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]