Dunkle Lichter leise funkeln
durch den nächtlich stillen Hain.
Schachfiguren, hört man munkeln,
wollen nun lebendig sein.

Mit spitz Hacke oder Leiter
bahnen sie sich ihre Pfade,
kletternd, krackselnd - immer weiter!
Immer höher, schreibt die Sage.

Vollgesaugte Federkiele
eingetaucht im Tintenfass
kritzeln kuriose Dinge, Schachbrettspiele, Kerzenwachs.

Rätselhafte Wurzelschlangen
zierend eines Baumes Rumpf,
Sind im Holze nicht gefangen,
kriechen langsam bis zum Sumpf.

Im Sumpf der trüben Fältigkeiten
warten Jäger still, verborgen
auf Gesichter voller Sorgen
keiner hält dich, gibt kein Morgen.
Aus dem trüben Wasser gleiten

scharfe Zähne glänzend rein.
Schattensein des Mondes Schein
zeigt der Echse dunkle Seiten:
Rachesüchte, Eitelkeiten,
sinken ab wie schwerer Stein.

Du stehst da und bist ganz klein.
Blickst ins Dunkel, fühlst das Sein.
Tausend Lichter droben funkeln
an dem endlos großen Zelt
fein gespannt in deiner Welt.

Du gehst weiter ganz allein
durch den nächtlich stillen Hain.


© Enrico Surreal


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Beschreibung des Autors zu "Nächtlich stiller Hain"

Dieses Gedicht ist die Beschreibung einer meiner Zeichnungen, welche zuerst entstand.




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