Webe den Mondglanz zum seidenen Tuch,
verzeihe dir alles, sogar den Bruch,
der dich von deiner Vergangenheit trennt,
die dich, ganz schonungslos, namentlich nennt.

Geh in den Netzen, die dich umfangen,
sei nur der Ausdruck von deinem Verlangen –
weiche nicht von dem, was dich bedrückt,
bleib im April – wohin man dich schickt!

Du bist der Rabenteil einer Verfügung,
die in sämtlichen Graden und deren Biegung,
alles erklärt, was für dich gar nicht stimmt,
du kleines Lichtchen, das verborgen nur glimmt.

Geh in der Nacht nicht alleine spazieren –
Du würdest dich nur in dir selber verlieren!
Bleibe dem Nebel der Epochen stets treu,
wie eben – neben dem Weizen – die Spreu!


© Alf Glocker


4 Lesern gefällt dieser Text.








Kommentare zu "Die Spreu"

Re: Die Spreu

Autor: Uwe   Datum: 31.12.2015 14:18 Uhr

Kommentar: Ein ausnehmend starkes, gutes Gedicht!

Re: Die Spreu

Autor: axel c. englert   Datum: 31.12.2015 14:19 Uhr

Kommentar: Das kleine Lichtchen strahlt, fein, hell:
Der Text scheint zeitlos. Aktuell!

LG Axel

Re: Die Spreu

Autor:   Datum: 31.12.2015 15:16 Uhr

Kommentar: Das brennt sich in die Synapsen.
Bl0ß Verdrängung hilft, dies zu verkraften...


LG. vom Waldeck

Re: Die Spreu

Autor: possum   Datum: 01.01.2016 2:51 Uhr

Kommentar: Ein Wort ... Danke ...LG!

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