Mein Sein ist extra-ordinär,
genial verbockt und ohne Schlanz,
und wenn der innere Trieb nicht wär,
dann hätt‘ ich keine Akzeptanz
und sicherlich auch kein Gesicht –
ich ließe mich am Leben – nicht!

Nur weil da kleine Kerzen brennen,
die mir so leuchten wenn die Nacht
am finstersten, ja schwarz zu nennen,
scheint es mir leidlich angebracht:
mein Tun und dieser rote Faden.
Doch bleibe ich nicht ohne Schaden!

Was mich verführend Stolz verdrängt,
was mich beschäftigt, alle Stunden,
das hat Gott Teufel mir geschenkt,
denn der behauptet unumwunden:
„Verrichtet ist mit dir das Gute –
nur unter meiner strengen Knute!“

Kaum mag ich dieses Werk betreiben,
von dem die Nachwelt profitiert,
das Malen, Modellieren, Schreiben –
für mich hat es sich nicht rentiert,
weshalb es auch, aus meiner Sicht,
nicht gut ist, nur ein Standgericht!

Das Standgericht

© Alf Glocker


© Alf Glocker


4 Lesern gefällt dieser Text.





Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Das Standgericht"

Re: Das Standgericht

Autor: axel c. englert   Datum: 02.04.2015 9:31 Uhr

Kommentar: Für den Leser freilich (wie gewohnt) -
Hat dieses Werk sich (stark) gelohnt!

LG Axel

Re: Das Standgericht

Autor:   Datum: 02.04.2015 14:14 Uhr

Kommentar: Leider ist es ein ungeschrieben Gesetz.
Was massentauglich ist, muss billig sein.
Dem widersrpcht die Ausnahme von
der Regel, allein...

Re: Das Standgericht

Autor: Alf Glocker   Datum: 03.04.2015 8:23 Uhr

Kommentar: Danke Axel!

LG

Danke J.W.

Kommentar schreiben zu "Das Standgericht"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.