Die verlorene Zeit

© Alf Glocker

Durcheinanderschwebende Gedanken,
haltlos und gehaltvoll trübe,
die in einen Abgrund sanken,
heißen „Pflicht“ und „Glaube“, „Liebe“.

Abgesoff’ne Weltgefühle halten
Kettenglieder nieder – meinen,
daß bei Jungen oder Alten,
die Gebeine sterblich scheinen.

Wohlgesotten kurz und gut vibriert,
über Dämme aus Alteisen,
wo das Ab ins Surdum führt,
können Forscher nur bewiesen:

dieser hohe Kranz aus Frauenhaaren,
die uns Ziel und Weggeselle,
oder bloß Verzweiflung waren,
leistet uns das Angst-Gefälle!

Wo die dunklen Helden wohnen,
die uns dies und das erzählen –
niemand irdisch zu verschonen
ist als Möglichkeit zu wählen!

Alles flüchtet, rennt und feuert
in den Fleischsalat der Pein,
denn die Zeit will stets erneuert
und dann gleich vergessen sein!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Die verlorene Zeit"

Re: Die verlorene Zeit

Autor: axel c. englert   Datum: 14.01.2015 10:45 Uhr

Kommentar: Grade gefunden – dies Gedicht!
(Für gut befunden, der Bericht…)
LG Axel

Re: Die verlorene Zeit

Autor: Yvane   Datum: 14.01.2015 15:42 Uhr

Kommentar: Jetzt muss ich echt mal fragen... Wann bitteschön fallen Dir solche Zeilen ein???
Echt genial!
LG Yvane

Re: Die verlorene Zeit

Autor: possum   Datum: 15.01.2015 0:14 Uhr

Kommentar: Ich frag nicht,
aber staune täglich neu!

Lieben Dank lieber Alf! LG!

Re: Die verlorene Zeit

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.01.2015 7:16 Uhr

Kommentar: Danke Euch, liebe Freunde!

Wann mir sowas einfällt? Kann ich nicht sagen... Es kommt und will sofort aufgeschrieben werden, sonst es weg! Das ist alles was ich weiß. "Ausgedacht" hab ich es mir jedenfalls nicht. :-))

LG an alle
Alf

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