Leider wächst mir im Winter kein Fell,
es hilft nichts die Zähne zu fletschen –
ich taug nicht zum Beißen und zum Gebell,
`kann auch kein Ei aus mir quetschen.

`Kann mit den Hörnern nichts durchbrechen,
ich kann nicht wie ein Moschustier stinken,
`hab keinen Rüssel um in Bäume zu stechen,
kein Pfauenrad um damit zu blinken.

Ich bin nicht so massig wie ein großer Wal
und auch nicht gepanzert wie ein Nashorn,
ich bin nicht so glitschig und nass wie Aal,
mir mangelt‘s als Strauch am geeigneten Dorn.

Alle sind schneller, Antilopen, Gazellen
und alle gefährlicher, Löwen und Tiger,
es steht mir nicht zu, ein Urteil zu fällen –
ich bin nur ganz selten ein glücklicher Sieger.

Ich bin was ich bin und das ist verschwindend,
das ist wie ein Nebeldunst über dem Land,
ist wie der Treibsand, im Nirgendwo gründend,
wie ein Gedanke, den ich irgendwo fand.


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Wie ein Gedanke"

Re: Wie ein Gedanke

Autor: possum   Datum: 31.10.2014 9:23 Uhr

Kommentar: Alles und jeder ist was er ... es ist ... ! LG!

Re: Wie ein Gedanke

Autor: Alf Glocker   Datum: 31.10.2014 9:30 Uhr

Kommentar: ja...

Re: Wie ein Gedanke

Autor: noé   Datum: 31.10.2014 9:46 Uhr

Kommentar: So geht es uns allen.
Aber nicht jeder findet sich als Gedanke.
noé

Re: Wie ein Gedanke

Autor: cori   Datum: 31.10.2014 22:18 Uhr

Kommentar: Je nachdem aus welcher Sicht
ist man verschwindend oder nicht.
Das Universum lässt als Maß
dich klein aussehen - ohne Spaß,
doch mit 'ner Mücke im Vergleich,
fühlst du dich groß und stark und reich!

Kluges Gedicht mit "zu kleinem Ende" ...

Sei lieb gegrüßt
Cori

Re: Wie ein Gedanke

Autor: Alf Glocker   Datum: 01.11.2014 17:19 Uhr

Kommentar: Ich bin stark wie ein Floh! - vregleichsweise :-))

LG Alf

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