Schatten sind so praktisch leicht,
man kann sie spielend mit sich tragen.
und wenn dich Übermut beschleicht,
kannst du den Sprung darüber wagen.

Die Schatten der Vergangenheit
kann man, so man kann, verbergen,
doch sie stehen stets bereit –
und dann fangen dich die Schergen!

Manche Schatten sieht nur keiner,
weil sie so „rein“ gewoben werden –
die hält ein Mensch wie unsereiner,
für Gottes Abbild, dann auf Erden.

Ereignisse, besonders große,
werfen ihre Schatten weit voraus –
doch die Gegenwart, die bloße,
wird nur ganz selten klug daraus!

Schatten lasten auf der Seele,
zum Teil sind sie Melancholie.
Fang sie ein, gleich, auf der Stelle –
und merke: du erreichst sie nie!

Schatten folgen dir auf Schritten,
wenn du den Bogen überspannst
und du darfst nicht darum bitten,
daß du sie je berechnen kannst!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Schatten"

Re: Schatten

Autor: noé   Datum: 01.09.2014 11:07 Uhr

Kommentar: Schatten haben ihre Längen,
kurz angebunden gibt's sie auch,
sie lassen sich zusammendrängen,
wenn Sonnenlicht sie zu sehr staucht.
Sogar des Nachts sind sie vorhanden,
das Mondlicht wirft den weiten Schein,
doch weil sie sich mit dir verbanden
wirst du auch nachts nie einsam sein.
BiSi

Re: Schatten

Autor: possum   Datum: 02.09.2014 2:48 Uhr

Kommentar: Wunderbar wie ihr auch du liebe Noe hier mit euerer Kunst des Schreibens mit den Wörtern die Musik ertönen lassen könnt! LG!

Re: Schatten

Autor: Alf Glocker   Datum: 02.09.2014 7:15 Uhr

Kommentar: Gratulatio liebe Noé - das passt!
Danke Possum

LG

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