„Seht an die Vögel unterm Himmel –
Sie säen und sie ernten nicht.“
Der Hauke sitzt auf seinem Schimmel
Und zielt dem Tauberich ins Gesicht.

Der Kopf zerplatzt in Dutzend Stücke.
Der Täuber mit den Flügeln schlägt
Und stürzt zu Boden – leichtes Zucken.
Ward Zeit, dass er zugrunde geht.

„Gerupft wirst du und ausgenommen
Und mit Gewürzen präpariert.
Sehr gut wirst du mir dann bekommen –
Auf dem Tablett für mich serviert.“

„Zuvor jedoch noch ab ins Feuer,
Samt deinen Brüdern – Wohlgeruch!
Da wird es mir doch gleich geheuer:
Den Raum erfüllt dein Fleisch mit Duft.“

„So wandern alle Friedenstauben
Von dem Tablett in meinen Mund –
Ganz rational und ohne Glauben
Die Wahrheit tut der Magen kund!“

11.April2024


© Artur Gromoff


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Kommentare zu "Die Taubenjagd"

Re: Die Taubenjagd

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 11.04.2024 10:14 Uhr

Kommentar: Hallo Artur,
ein Naturgedicht, das zum Nachdenken anregt ...
Liebe Grüße Wolfgang

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