Als der Mensch noch rar gestreut

© Michael Dierl

Ich mag unsere Welt als sie noch urig,
man sich mit der Natur noch arrangierte.
Mit dem Adler zusammen möglichst,
das Jagen gemeinsam praktizierte!

Wo es gab noch wildes Unterholz,
die Säge dem Menschen fremd.
Wo Natur noch voller Stolz,
ihre volle Wucht noch ungehemmt.

Wo ein Tal durch einen Bach geteilt,
das Wasser in weißrauschender Gischt.
Wo vor Wasserfällen man verweilt,
und es gurgelnd durch enge Felsen zischt.

Wo man noch genießen kann,
die kleinen Wunder dieser Welt.
Und auch das Große voller Wonne,
wenn die Sonne in’s glasig Wasser fällt.

Wo der Blick ungehemmt,
über weite Täler schweift.
Wo auch die weiten Berge,
im weißen Schnee gereift.

Wo kein Schuß die Stille zerreißt,
der Mensch noch rar gestreut.
Wo der Adler sich die Beute greift,
die er hat erspäht und aufgescheucht.

Diese klingt wie ein leises Lied,
das man stets auf Lippen trägt.
Das einem in des Schlafes wiegt,
und niemand an den Nerven sägt!


© Michael Dierl


6 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher

Unregistrierter Besucher



Beschreibung des Autors zu "Als der Mensch noch rar gestreut"

So sollte es eigentlich sein aber es brummt und tummelt sich in den Städten, der Schall bricht sich 1000 Mal. Kein Wunder auch, dass der Mensch daran erkrankt. Diejenigen die es sich leisten können rücken raus auf's Land! Manchmal denke ich, ich passe nicht in diese Zeit aber scheinbar geht es vielen so!

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Als der Mensch noch rar gestreut"

Re: Als der Mensch noch rar gestreut

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 07.07.2023 20:35 Uhr

Kommentar: Ja Michael,
ich habe deine Zeilen Kopf nickend gelesen. Super, auch dein Bild. Ich denke auch, dass ich nicht in diese Zeit passe. Wenn wir eine Zeitmaschine hätten wie in dem faszinierenden Film von H.G.Wells, wohin würden wir reisen? Egal wohin, bald hätte jeder so eine Zeitmaschine und der Mensch würde in jeder Zeitepoche Unheil anrichten.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Als der Mensch noch rar gestreut

Autor: Angélique Duvier   Datum: 08.07.2023 15:41 Uhr

Kommentar: Es geht mir so wie Wolfgang! Super tolles Gedicht mit starkem Gewicht!

Liebe Grüße,

Angélique

Kommentar schreiben zu "Als der Mensch noch rar gestreut"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.