Das Schweigen

Der Fluss wiegt stumme Wellen
in seinem sanften Bett
manchmal wollen sie schnellen
das macht das Sanfte wett.

Es spiegelt das kahle Holz
in seinem kalten Sein
dort recken die Kronen sich stolz
und nirgends Sonnenschein.

Kein Laut von allem Getier
kein Knacken und kein Summen
Winter ist allein mit mir
und lässt auch mich verstummen.

Die Bürde wird getragen
von allem was Leben war
wo im grünen Grase wir lagen
liegt Floras graues Haar.

Ganz leise hat Holunder
ein frühes Blatt entrollt
über Nacht hat dieses Wunder
vergänglich den Tribut gezollt.

So warten alle im Schweigen
denn jedes hat seine Zeit
wenn kahl die Bäume sich zeigen
trägt sie doch sicher ihr Kleid …


© Picolo


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Kommentare zu "Das Schweigen"

Re: Das Schweigen

Autor: Sandro N   Datum: 02.10.2017 13:35 Uhr

Kommentar: Ein großartiges Gedicht!
Es lässt die Gedanken schweben, während der Körper schweigend genießt.
Es ist dir wirklich gut gelungen, die Winterstimmung zum Leser zu transportieren.
Hat mir sehr gefallen.
Gruß, Sandro

Re: Das Schweigen

Autor: Picolo   Datum: 02.10.2017 23:22 Uhr

Kommentar: Vielen Dank Sandro,

dass du diese Stimmung so wunderbar interpretieren konntest.
Diese Grundmelancholie ist teil meines Wesens ....

LG Picolo

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