Ohrenbetäubend und metallisch quietschend
schiebt sich die Tram in die Seitenstraße.

Frau Lehman grüßt Herrn Müller nur flüchtig
und eilt dem Aldi entgegen.

Die Pauken haben ihren Einsatz und die
Streicher durchziehen den Saal,

die welken Blätter durchfegen die Reihen und
da, der im Wagen liegende Säugling verstummt.

Die Maus läuft nun rückwärts und die Amsel
plustert sich auf.

Der Dirigent legt den Stab neben das Pult und
spürt die Schweißtropfen über den Augenbrauen.



Tosend wogt der Applaus durch den Saal und
die Menschen stehen auf von den Sitzen.

Es riecht nun ganz erdig und die Kanalisation
ächzt unter der Last.

Frau Lehman strahlt durch die Scheiben und
hat das letzte Montagsangebot ergattert.


© stephanius


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Kommentare zu "Stille"

Re: Stille

Autor: agnes29   Datum: 12.03.2017 13:01 Uhr

Kommentar: Dein Gedicht gerne gelesen!
LG Agnes

Re: Stille

Autor: stephanius   Datum: 12.03.2017 13:13 Uhr

Kommentar: Danke Agnes, der frühlingwerdenwollende Sonntag hat inspiriert.
Grüße
Stephanius

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