Steppen atmen ein den Nebel.
Ist verschwunden erster Schnee.
Keinen Hauch und kein' Bewegung,
nichts zu hören, nichts zu sehn.

Aber was geschah nun plötzlich –
sonderbarer, schwarzer Ruf.
Das Gehör zerreißt in Fetzten:
"Krou, krou, krou, ruch!"

Oh, Kolkrabe, kluger Alter.
Schreit erschreckend er warum?
Seine Drohung klingt gewaltig,
für das Böse ringsherum?

Oder: Er beweint die Toten?
Er weissaget offenbar?
Ist vielleicht furchtbarer Bote
einer schwebenden Gefahr?

Aber nein - gibt's kein' Aufregung –
Rabe hat mit uns Erbarm!
Treibt mit Stimme und Bewegung
fort den Dunkelwolkenqualm!


© Heinrich_Rahn


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