Schön singt die Nachtigall.
Ihr Gesang erklingt
wie Engelsschall,
wenn er zu dir vordringt.

Doch des Abends, wenn die Wipfel rauschen,
sich die Wolken hell aufbauschen,
wenn die Sonne küsst die Erde,
dann weißt du was unendlich werde.

Blick hinab die weiten Auen,
im hell orangen Abendgrauen.
Dort siehst du die Unendlichkeit,
den besten Freund der Ewigkeit.

Schön singt die Nachtigall.
Ihr Gesang erklingt
wie Engelsschall,
wenn er zu dir vordringt.

Doch wenn die Erde küsst den Mond,
der Uhu hoch im Wipfel thront.
Er starrt dich an mit kaltem Funkeln,
du hörst sein zischen, schreien, munkeln.

Stehst an der Schwelle du zum Wald,
in der bedrohlich knarren Eichen,
so fürchtest du dich gar zu bald,
und musst von dieser Stelle weichen.

Warten, das ist alles was ich kann.
Warten auf die Dämmerung,
bis ich erneut vernehm den Klang,
den göttlich wunderbaren Schall,
meiner geliebten Nachtigall.


© Ars Lacrimae


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