Freunde lesen

© Alf Glocker

Mütter zählen deine Tage nach,
denn sie wissen wessen Fleisch es
ist, das sich dort, in ihrer Welt, bewegt.
Und deine Sinne liegen brach,
weil die Vernunft in all dem Stress
des Lebens schweigt, das dich prägt.

Väter sind dem Ruf nach dir
erlegen und sie haben sich verloren,
in der Weite dieses Raumes, der
sie umfangen hat und dich nun hier
ganz fest hält, denn du bist geboren –
und du bist meistens irgendwer!

Aufgereiht sind die Gedanken bloß
in diesen Umstand „Sein“ geführt!
Dein Seelenbild ist so geschnappt!
Und keiner davon lässt dich los,
sobald du deinen Körper jäh gespürt
hast: er über dir zusammenschwappt!

Vergiss nicht all dem zu verzeihen:
der Erdenlast, daß sie dich hält!
Du bist was nur du bist, doch du allein,
kannst einer sein, in dessen Weihen,
der Kummer, durch den Plan zerfällt,
der Wahrheit sucht, die Freunde lesen.


© Alf Glocker


3 Lesern gefällt dieser Text.



Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Freunde lesen"

Re: Freunde lesen

Autor: Sonja Soller   Datum: 01.01.2024 13:23 Uhr

Kommentar: Ein sehr gewegender Text, lieber Alf!
Dazu das passende Bild!!

Gerne gelesen!


Herzl. Neujahrsgrüße aus dem Norden, Sonja

Re: Freunde lesen

Autor: Alf Glocker   Datum: 01.01.2024 19:27 Uhr

Kommentar: Danke dir!

Herzlicher Neujahrsgrüße aus dem Süden
Alf

Kommentar schreiben zu "Freunde lesen"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.