Es ist nicht mehr die Hälfte des Lebens
es ist der letzte gedehnte Rest.
Den Abschnitt preist man ganz vergebens,
dass steht schon längst, ganz eisig fest.

Den Rest - man lebt ihn irgendwie
und findet irgendwann die Bahre.
Mit Weisheit, Reife lobt man ihn,
während Junge weiter ziehn.

Über die Hälfte und alle irren,
die meinen, dass dann Fahnen klirren.
Die meinen, kurz vor der Bahre,
erkennen wir das ewig Wahre.

Wir erkennen nicht mehr,
wer uns verwandt!
Alles wird schwer
und unbekannt.

Unbewegt empfangen wir die Leere.


© Thomas Nill


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Beschreibung des Autors zu "Mehr als die Hälfte des Lebens"

Bezieht sich auf Hölderlins "Hälfte des Lebens".




Kommentare zu "Mehr als die Hälfte des Lebens"

Re: Mehr als die Hälfte des Lebens

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 26.02.2023 20:35 Uhr

Kommentar: Lieber Thomas,
und total neben der Spur sind die, welche meinen, auf und nach der Bahre geht es weiter; denn "Unbewegt empfangen wir die Leere" ... guter Satz (zutreffend).
Gern gelesen.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Mehr als die Hälfte des Lebens

Autor: ThomasNill   Datum: 26.02.2023 20:50 Uhr

Kommentar: Vielen Dank Wolfgang!

Ja, sie irren sich, aber sie werden es nie wissen ;-)
Nur wir, wenn wir uns irren,
aber daran glaube ich auch nicht!

Liebe Grüße

Thomas

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