Am Fließband steh ich, tagaus, tagein.
So muss ich mein Geld verdienen.
In Reih und Glied müssen wir fleißig sein,
im bösen Spiel mit guten Mienen.
Im selben Takt dieselben Teile.
An dieselben Stellen dieselben Schrauben.
Mein Geist schweift ab nach einer Weile.
Mein Arbeitsalltag - kaum zu glauben.
Während meine Hände automatisch handeln,
schweifen meine Gedanken in die Ferne.
So seh ich mich im Garten wandeln,
wo ich französische Vokabeln lerne.
Berauscht gehe ich zwischen Magnolien und Flieder,
die Vögel singen mir von ihrem Flügelschlag.
Ich träume mich weg, wieder und wieder
und dann ist er vorbei, der Arbeitstag.
Feierabend, welch ein Segen!
Die Glocke schrillt, holt mich zurück.
Ich seh es in den Mienen der Kollegen:
Es träumte jeder grad vom kleinen Glück.
Nun schnell nach Haus, zu Kind und Mann,
noch putzen, kochen, waschen.
Doch morgen steh ich wieder hier und dann
kann ich erneut von der Freiheit naschen.
Vor langer Zeit hat mich Ikka mal mit einem Gedicht auf den Gedanken gebracht, dass Routine auch eine Auszeit vom Alltag sein kann. Das hat mir sehr gefallen und mich heute zu meinen eigenen Zeilen inspiriert.
(Danke, Ikka!)
Kommentar:Liebe Verdichter, eine wunderbare Anleitung zum Glücklichsein: "Ich träume mich weg, wieder und wieder" ... und ein feines Foto mit lila Fliederdolden, deren Duft ich zu schnuppern glaube ...
Gern geschehen, wenn ich dich inspiriert habe ... und ja, wir sollten die Bedeutung von Routine nicht unterschätzen.
Herzlichen Gruß,
Ikka
Kommentar:Echte Poesie wahrhaftig & aus der Seele gesprochen so fühle ich mich auch an Gewissen tagen Du hast wirklich Poesie durch+durch in deinem Körper! & all deine Werke sind genial mir gefällt dein Stil! Kann da noch etwas dazu lernen*lol**FG*! Glg aus Wien Dickes Bussi aufs Bauchi HDL, Deine Mae!Wünsche dir noch alles gute & beste auf deinem weiteren Wege! & außerdem werden wir uns so oder so wiedersehn/lesen/schreiben;Würd mich echt darüber freuen!
Kommentar:Liebe Verdichter, Du hast mir aus dem Herzen gesprochen!
Es ist ein schönes, wahres Gedicht, und viele Wörter klingen wie Töne
einer schönen Melodie.
Hochachtung! Danke!
Jürgen
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Gefühlsduseleien
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