Feilhalten

Den Frieden gibt es nur auf Höfen,
wo sich keine Sau mehr rührt –
denn sie ging zuvor durch Öfen,
oder ist sonst wie pulverisiert!

In den lebendigen Bereichen,
wo sich Dramen, Glück, ereignen,
gibt es aber auch schon Leichen,
die die Lebensglut verleugnen.

Sie ermorden, hassen, lieben,
gern mit aller Erdenmacht,
sind wohl auch zurückgeblieben –
haben sich nicht viel gedacht!

Denn ganz wichtig beim Empfinden,
ist, daß man sich unterwirft,
diesen Launen, die verschwinden,
sobald man etwas tiefer schürft.

Anderseits ist’s wirklich wahr:
wer bewusst lebt, der bleibt stehen!
Dem wird einfach gar nicht klar:
Dasein heißt, den Sinn verdrehen!

Sich alles lustig hinzubiegen,
wie man es gerade braucht,
taugt, den Frust hier zu besiegen,
der uns täglich grausam schlaucht.

Also, lass dich, Menschlein, treiben,
nimm doch leidenschaftlich teil!
Nur so kannst du fröhlich bleiben –
halte dich dem Schicksal feil!

© Alf Glocker

Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!

3 Lesern gefällt dieser Text.

axel c. englert
possum
Uwe

Diesen Text als PDF downloaden

Kommentare zu "Feilhalten"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.