Ich möchte gar nichts mehr erleben,
der Durst, der Hunger sind gestillt –
und nur noch Schönes wär‘ absurd!
Mich der Betrachtung hinzugeben,
dem ruhigen und erhab’nen Bild,
so sei mein Ruder – festgezurrt!

Den Frieden will ich unterschreiben.
Er ist mir alles Gold der Erde!
Ich sehne mich nach Ruhe in der Zeit.
An diesem Ort möcht‘ ich verbleiben,
ich brauche keine schnellen Pferde –
es reicht mir jetzt: ich bin „gescheit“.

Und dumm geblieben bin ich auch –
das ist mir nun vorrangig gut.
Auch die Erkenntnis braucht ihr Ende.
Im Kopf gedacht, gefühlt im Bauch,
ja, heiß und quirlig war mein Blut
und tätig meine faulen Hände!

Gleich ist‘s genug, ich lasse fahren,
was wichtig war für mich zu pflegen.
Ich bin nicht frisch für Kampf und Ehre.
Nach vielen, wirklich krassen Jahren
erwarte ich mir diesen Segen,
der mehr ist als das bloße Ungefähre!


© Alf Glocker


4 Lesern gefällt dieser Text.





Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der alte Mann und das Ungefähre"

Re: Der alte Mann und das Ungefähre

Autor: Uwe   Datum: 25.10.2014 13:49 Uhr

Kommentar: Alf, du kannst derartig gut dichten - ich mag nicht mit unbedarftem Kommentar es zerstören, wie und wovon du sprichst!
Bin sehr tief beeindruckt.
Uwe

Re: Der alte Mann und das Ungefähre

Autor: noé   Datum: 25.10.2014 22:50 Uhr

Kommentar: Ja, das kannst Du!
noé

Re: Der alte Mann und das Ungefähre

Autor: possum   Datum: 26.10.2014 0:58 Uhr

Kommentar: Und noch dazu welch ein Inhalt große, erfahrene Worte der Weisheit! LG!

Re: Der alte Mann und das Ungefähre

Autor: Alf Glocker   Datum: 26.10.2014 10:29 Uhr

Kommentar: Ouuhhh. Mann dankt und ist gerührt!

LG Alf

Kommentar schreiben zu "Der alte Mann und das Ungefähre"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.