Und irgendwo in der großen Stadt,
da lebt kein Mensch mehr wie du,
der gleiche Wurzeln mit dir hat.
Du kannst nicht hin, nicht ab und zu.

Kein Haus, keine Straße, kein Platz
ist, an den zurückkommen kannst.
Sprich drüber keinen einzigen Satz
und sag‘ auch nicht was du planst.

Bald gehst du dorthin wo du warst,
wo die Vergangenheit ist.
Gestehe dir ein, daß du sparst –
Gedanken für dich, rau und wüst.

Bleib‘ nicht in deinem Verlies
das dir alles bedeutet – es stimmt,
dort fühlst du dich wirklich mies,
weil dein Rücken sich darin krümmt.

Aber in der ganzen Scheiß-Stadt
ist kein sicherer Ort mehr für dich.
Akzeptier‘ jetzt den schnöden Verrat.
Du bist das Letzte für mich!“


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Nirgendwo in der Stadt (ein Selbstgespräch)"

Re: Nirgendwo in der Stadt (ein Selbstgespräch)

Autor: Uwe   Datum: 30.09.2014 9:51 Uhr

Kommentar: Eine Stadt als Scheiß-Stadt zu bezeichnen, das ist einfach zu arg.
(Noch ärger, dass du Recht dazu hast, es solche Städte die Menge gibt.)
u.

Re: Nirgendwo in der Stadt (ein Selbstgespräch)

Autor: Alf Glocker   Datum: 01.10.2014 7:14 Uhr

Kommentar: Meine gehört auch dazu. Es ist die Stadt der begeisterten Geldzähler! Zumindest war sie das mal. Fugger war reicher als die Florentiner - und das will was heißen. Es gab hier zwar auch große Künstler, aber die sind meistens geflohen vor der großen "Sachlichkeit" hier. Und die ist als geistiger Grundton bis heute dominierend...

Alf

Ausspruch von Bert Brecht: "Das Beste an Augsburg ist der Zug nach München" :-)))

Re: Nirgendwo in der Stadt (ein Selbstgespräch)

Autor: Uwe   Datum: 02.10.2014 16:14 Uhr

Kommentar: Dann bleib wenigstens du dort. Die Reibung an den Zuständen schlägt gute Funken des Geistes aus dir!
u.

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