Die brotlose Kunst

Er zeigt die Welt, in Freud und Not
doch seine Kunst bringt ihm kein Brot,
der treue Stift in seiner Hand,
hat manche Nacht den Schlaf verbannt.

Und die Freude die er spürt,
wenn sein Wort ein Herz berührt,
zeigt ihm, dass sein freier Geist,
bildhaft durch Gemüter reist.

Er will der Welt sich offenbaren,
ihr den zarten Sinn bewahren,
welcher sein Talent bestimmt
und die Welt von ihm vernimmt.

Doch sein Talent macht ihn nicht satt,
viele gab ´s an seiner Statt,
die trotz Worte bunter Farben,
an ihrem Ende brotlos starben.

Denn ein geschriebenes Gedicht,
ist ein geistiges Gericht,
an dem sich schöne Geister laben
doch den Poeten lässt es darben.

Es ist nun mal der Lauf der Dinge,
dass hoher Geist in andere dringe,
muss man ihn ganz unten schreiben,
nach oben wird er später treiben …


MD 29.04.2014


© Picolo


11 Lesern gefällt dieser Text.















Kommentare zu "Die brotlose Kunst"

Re: Die brotlose Kunst

Autor: Pacaveli   Datum: 29.04.2014 22:08 Uhr

Kommentar: Wow....

Re: Die brotlose Kunst

Autor: cori   Datum: 29.04.2014 23:16 Uhr

Kommentar: Na, Micha, DAS hast du ja wiedermal mit Bravour hingekriegt!
Handwerklich einwandfrei, inhaltlich so wahr und zu Herzen gehend.
Habe Nix zu beanstanden - große Klasse. Sehr gerne gelesen und dabei gestaunt (dazu Pacavelis Kommi).

Viele Grüße
Cori

Re: Die brotlose Kunst

Autor: Picolo   Datum: 29.04.2014 23:22 Uhr

Kommentar: Danke schön Cori
Auch wenn ich damit nicht mein Brot verdienen kann... Dein Kommentar ist sehr bekömmlich ;-)

Liebe Grüße Michel

Re: Die brotlose Kunst

Autor: axel c. englert   Datum: 30.04.2014 2:17 Uhr

Kommentar: Lieber Micha!
Dieses Gedicht hast Du sehr gut gebacken (gekriegt)!
Leider muss man erst tot sein, um von der Dichtkunst leben zu können…
In einem (alten) Gedicht hab ich mal geschrieben:

Wer ruft da: Niemand ist perfekt?
Kaum biste tot - wirste entdeckt!
Ein Denk – Mal baut man Dir sodann:
Ein Straßenschild - mit Müllkorb dran…

LG Axel

Re: Die brotlose Kunst

Autor: noé   Datum: 30.04.2014 12:35 Uhr

Kommentar: Meine Hoffnung NÄHRST Du damit, Michel, mit Deinem von Axel (gelesen! hihi!) inspirierten, wundervoll gelungenem Gedicht. Die Hoffnung auf - Unsterblichkeit?
noé

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