Mir fehlen die Worte
Wenn ich dich ansehe
Schlägt es mir die Sprache aus
Als schlug jemand den Riegel
Der Holztür herunter
Es ist die dicke Tür aus Holz
Und ich bin gefangen

Alles könnte ich sagen
Das, was in mir ist,
wäre es nicht

Im Zimmer bin ich allein
Am Fenster ist die schwarze Spinne
Sie spinnt ihr Netz
In dem sich am Morgen
Der Tau fängt

Ich beobachte die Raben
Die abends vorbei fliegen
Sie machen mir Angst
Der Riegel der Holztür ist nach unten
Geschlagen
Ich bin allein im Zimmer
Obwohl ich im Garten stehe
Und Limonade trinke

Ich beobachte die Raben
Und bin ratlos, wie lange
Ich schon im Zimmer bin
Hinter der dicken Holztür
Und den Raben zusehe
Und sonst nichts mache
Und keine Worte mehr habe

„Fällt er in den Graben
Dann fressen ihn die Raben“


© Simone Seebeck


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Kommentare zu "Die Raben"

Re: Die Raben

Autor: noé   Datum: 19.02.2014 10:58 Uhr

Kommentar: Manche Türen lassen sich an den Angeln aus denselben hebeln, wenn das Schloss zu gut schließt...
Ein in meinen Augen sehr sympatischer Text, weil innerlich vertraut.
noé

Re: Die Raben

Autor: possum   Datum: 20.02.2014 1:05 Uhr

Kommentar: Sehr nachdenkliche Zeilen, gefallen mir! Liebe Grüße!

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