Lieber Gott,

Hier bin ich
In stiller Einsamkeit
Lang hab ich geschwiegen
Keine Freud, immer nur Leid

Es ist finster
In meiner Welt
Du bist das Licht
Hat man mir erzählt

Ich kann dich nicht sehen
Auch nicht spüren
Finde keine Ruh
Zu laut hier die Türen

Mein Kinderherz
Längst begraben
Niemand liebt mich
Dir kann ich es ja sagen

Vater unser
Kenn ich schon
Auch Jesus Christus
Er ist dein Sohn

Die Mutter des Himmels
Rein und schön
Ihr seid eine Familie
Könnt ihr mich sehen?

Funkelnde Sterne
Zum greifen nah
In dunkler Ferne
Einst mein Zuhause war

Lieber Gott
Bin so traurig
Muss etwas weinen
Werde ein wenig müd
Schlaf gleich ein

In meinen Träumen
Bin ich nicht hier
Vielleicht irgendwo dort oben
Nah bei dir

Morgen erwacht
Ein neuer Tag
Bin so froh
Das ich dich hab!


© Johanna (Jana) Geldner


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Beschreibung des Autors zu "Das Heimkind"

Gewidmet einem Kind, was im Heim lebt...

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Kommentare zu "Das Heimkind"

Re: Das Heimkind

Autor: noé   Datum: 19.12.2013 10:22 Uhr

Kommentar: Ich habe Tränen in den Augen, obwohl Dein wunderschöner Text so gar nicht lamoryant ist. Als Gedicht sehr gelungen, vom Inhalt her sehr - schmerzhaft.
Vorweihnachtlich, noé

Re: Das Heimkind

Autor: Jana2613   Datum: 19.12.2013 12:27 Uhr

Kommentar: Ich hatte es auch unter Tränen geschrieben, weil mir das traurige Schicksal der ausgestoßenen und vergessenen Heimkinder schrecklich nahe ging. Ich danke vielmals fürs *gefällt mir* und das Kommentar.

Re: Das Heimkind

Autor: Varia Antares   Datum: 24.03.2014 16:39 Uhr

Kommentar: Liebe Jana,

sehr schön geschrieben! :-)

Du bringst das Gefühl der Einsamkeit und des Ausgestoßenseins gut zum Ausdruck.

Ich glaube nicht an einen Gott, doch dies ist ja jedem selbst überlassen. Jeder Mensch kann für sich jemanden oder etwas finden, der/das ihm Trost und Hoffnung gibt.

Du schriebst dieses Gedicht nicht aus eigener Erfahrung, sondern um anderen Menschen Mut und Trost zu vermitteln, richtig?

Viele Grüße
Varia

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