In Dänemark am Hennestrand,
im Urlaub man die Nordsee fand.
Die Sonne schien vom Himmel heiß,
der Urlaubsgast verlor viel Schweiß.
Verhungern will man auch dort nicht,
man angelt sich sein Fischgericht.
Zuerst da kauft man Köder satt,
Maden, Würmer aus dem Watt,
darauf da stehen hier die Fisch,
so fängt man viel, das sagt man sich.
Ein Angelschein kauft man zuletzt,
das muss so sein, das ist Gesetz.

Zur Mole fährt man gleich zu zweit,
die Angeln stehn zum Kampf bereit,
doch ob mit Pose oder Blei,
den Fischen ist dies einerlei,
kein einz‘ger Biss an diesem Tag,
ein Angler dieses gar nicht mag.
Viel besser sind Forellen hier,
das ist kein dummes Nordseetier,
sie sind in Massen in dem Teich,
die Sonne brennt das Hirn nur weich,
gebissen hat auch hier kein Fisch,
der Angler findets fürchterlich.
Von einem anderen Kollegen,
hört er es soll auch Steinbutt geben,
beim Brandungsangeln fängt man sie,
getankt wird wieder Euphorie.
Bei Dunkelheit, da solls gut laufen,
jetzt schnell noch hier zwei Grundblei kaufen,
man fährt zu dem besagten Strand,
wo man kein einz‘ges Fischlein fand.
Im Wasser stand man bis zum Knie,
und warf hier weit, so weit wie nie.
Die Box mit Köder an dem Strand,
allein ein Strandfuchs für sich fand,
die Frau von mir fands wunderschön,
sie kann das Stinkezeug nicht sehn!
Am nächsten Tag zur Mole fort,
Makrelen man soll fangen dort,
zwei Heringe, so süß und klein,
dazu ein kleines Bärschelein,
kaum größer als der kleinste Köder,
die Stimmung, sie wird immer öder.
Makrelenschwarm war auch zu sehn,
er blieb bloß vor der Mole stehn,
zu weit entfernt ihn zu erreichen,
das ist doch fast zum Stein erweichen.
Die See war jetzt erst mal passee,
jetzt wieder zum Forellensee.
Man angelt dort so drei- vier Stunden
und hat doch keinen Fisch gefunden,
man sah dort nicht mal ‚ne Forelle,
gerad zwei Bärschlein auf die Schnelle.
Man kriegt noch einen guten Rat,
ein Fischteich mit Forellen satt,
sie fängt man, wenn die Sonn aufgeht,
man früh um Fünf vom Bett aufsteht,
auch findet man zum Fischgewässer,
das Angeln wird bestimmt hier besser.
Man sieht hier Fische wie Delfine,
das heitert auf des Anglers Miene,
sie springen hoch auf in die Luft,
als spürten sie den Köderduft.
Jedoch auf Teig, auf Mais und Made,
da beißt kein Fisch, das ist doch schade.
Man kauft noch schnell ein Räucherfisch,
der kommt am Abend auf den Tisch.

Da kann man sich zu Tode ackern,
hört schon die Restfamilie gackern,
vor Schadenfreude, wie man weiß,
das ist der Arbeit - Mühe Preis.
Als Fazit man nur sagen kann,
so dumm stellt sich kein Profi an,
das lag am guten Wetter hier,
bei Regen nur, da beißt so‘n Tier.
Da man an einem Nordseebad,
viel lieber gutes Wetter hat,
soll man sich nicht die Haare raufen
und Fische gleich im Laden kaufen,
denn Haken tun den Fischen weh
und man schont so sein Portmonee.


© abraham1110


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Beschreibung des Autors zu "Der Fisch(ent)zug von Dänemark"

Da ein Kommentator zu meinem letzten Angelgedicht sagte, dass man sich nicht nur auf eine Fischart konzentrieren sollte, hier gleich meine Erfahrungen aus dem Folgejahr.

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