Lobgesang


Ich habe teil, ja, ich besitze!
Und es ist meines in der Zeit.
Ob Auto, Haus, ob Spaß, ob Grütze –
es ist immer jetzt soweit!

Nein, vor ein paar Jahren war es
eines anderen Hab und Gut.
Ich bediene mich, doch alles
gibt und nimmt die Zeit in Wut.

Sie verteilt die ganzen Schätze.
Letztlich sind sie virtuell!
Allgemein sind alle Plätze
und der Tod ist ihr Skalpell.

Tod der Augenblicke, Szenen,
Tod der Jahre, Menschen, Liebe.
Wer will sich da sicher wähnen,
als ein Rädchen im Getriebe?

Deshalb sei Genuss beschieden,
der sich an gar nichts orientiert.
Was hat mir etwas zu bieten,
das man doch sogleich verliert?

Hokuspokus der Epochen,
breite deinen Schleier aus,
Denker, Bauern, Diadochen…
Was kommt vor in Glück und Graus?

Es sind Spiegelungen. Du
bist in sie hineingewoben.
Und du schaust dir selber zu,
solang du kannst, um es zu loben.


© Sur_real


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Lobgesang"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Lobgesang"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.