Lasst mich den Rhythmus der Welt vergessen,
der zieht mich nur in ein finsteres Loch.
Nennt mir doch lieber Erotik-Adressen.
Ich ziehe und zerre an meinem Joch.

Der Eckzahn des Grauens hält mich hier fest.
Ich bin verschlissen vom Kampf um ein Jetzt –
und die Geschichte erleb‘ ich als Pest,
die allen Glanz im Elend zerfetzt.

Schon über die Äcker der Alten fiel Leid,
was sie sich bauten spottet jeder Beschreibung.
Die Zeiger der Uhren kreisen: Bescheid!
Nichts als nur Mühsal, Tod und Vertreibung!

Auf Herzblut steht Trübsinn, ungehört werkeln –
im Wahnsinn wird aller Fortschritt besprochen.
Die Macht gedeiht unter Schweinen und Ferkeln,
aber ich habe den Braten schon längst gerochen!

Gebt mir die Stunden, die Freiheit des Handelns.
Die Sterne verweisen uns nur auf das Glück?
Sie täuschen uns listig im Vorwärts des Wandelns
und sie spinnen dabei ein vertanes Geschick!

So wund und so aufgewühlt, wie die Erde nun ist,
entwurzelt aus allen guten Gedanken,
habe ich leider jenen Umstand vermisst,
der mir mich erklärt, in meinem Wanken.

Der Rhythmus der Welt aber lässt mich baumeln,
ich hänge im Zirkuszelt, hoch unter’m Dach
und die Angst vor dem Fall bringt mich ins Taumeln,
ich träume und lebe ein einziges „Ach“!


© Sur_real


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Kommentare zu "Das einzige Ach"

Re: Das einzige Ach

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 04.08.2013 15:55 Uhr

Kommentar: Klasse!!!

Re: Das einzige Ach

Autor: Alf Glocker   Datum: 04.08.2013 16:19 Uhr

Kommentar: Danke

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