"Ach, was muss man oft von bösen
Kindern hören oder lesen."
Diese Worte kennt ein jeder,
denn sie stammen aus Wilhelms Feder.
Ich meine den Busch, Ihr wisst schon wer.
Max und Moritz machten's oft schwer
der Witwe Bolte und dem Lehrer Lempel.
Doch es gibt auch and're Exempel.
Da sind zwei Mädchen, niedlich und klein.
Sie sind immer sauber, ihre Kleidchen stets rein.
Sie fallen stets auf, sind freundlich und nett.
Man muss niemals mahnen: "Geht jetzt zu Bett."
Sie sind von der Art "Immer freundlich und friedlich".
Sie verwundern die andern: "Oh, sind die niedlich"
"Das kann doch kaum sein", staunen die Leute.
"Die beiden sind keine Kinder von heute."
Plötzlich hör' ich 'nen Knall und ich werde wach.
Verflucht ist das laut. Was soll dieser Krach?
Ich habe die Augen noch immer zu.
Da tönt es durch's Haus: "Du blöde Kuh!"
"Du bist doch bescheuert! Lass das sein!
Das sind meine Sachen, du dummes Schwein!" -
"Blas' dich nicht auf, bloß weil ich gucke!"
" Lass das sein, oder ich spucke!"
"Mama, hörst du? Die will mich anrotzen"
"Du alte Petze. Du bist doch zum kotzen!"
Jetzt ist es klar, ich hab nur geträumt.
"Ruhe ihr zwei! Jetzt wird aufgeräumt!"
"Die Alte spinnt doch. Komm, wir geh'n spielen.
Wir sind doch nicht blöd und putzen die Dielen."
Soll'n sie was machen, sind sie sich einig:
Sie können nicht helfen, das wäre ja peinlich.
Hausaufgaben machen ist ihnen zu öd.
Und die Lehrerin ist auch ganz schön blöd.
Rechnen, lesen oder schreiben
können die beiden gar nicht leiden.
Sie bleiben lieber unter der Daune.
"Nur die Pausen machen Laune.
Immer ist der Bus so voll.
Ich weiß weis gar nicht, was ich da soll."
Sind sie endlich aus der Tür hinaus,
lass' ich laut die Luft heraus.
Mir wird bewusst, die zwei sind Strolche.
Ob Junge, ob Mädchen - es gibt solche und solche.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]