Ich bin noch fit, ich bin noch munter
und trabe mal eben die Treppe hinunter.
Auf halber Strecke komm' ich ins Stocken:
Da ist was im Kreuz, ein mächtiger Brocken.
Ich kann nicht zurück und ich kann nicht mehr vor.
Na klasse. Ein echtes Eigentor.
Ich lasse mich nieder auf alle Viere.
Vielleicht schaffe ich es so bis hin zur Türe.
Wie eine Echse schleiche ich dann
Stufe für Stufe. Ich komm näher ran.
Nach gefühlt einer Stunde hab ich's erreicht.
Der Schmerz ist so stark, dass es nichts anderem gleicht.
Halb schleichend, halb kriechend erreich' ich die Wand,
nehme das Telefon sodann in die Hand.
Der Notarzt kommt, wählt man eins, eins, zwei,
nach einer halben Stunde kommen die Sanis vorbei.
Sie hieven mich auf eine der Tragen,
bringen mich mit dem Rettungswagen
zum Röntgen in das weit entfernte Krankenhaus.
Jetzt heißt es warten, ich halte den Schmerz kaum noch aus.
Nach einer weiteren Stunde kommt der Arzt dann herein.
"Wie geht es Ihnen? Heben Sie mal das Bein."
Mir geht es schlecht, sonst wär' ich nicht hier!
Noch so ein Spruch und ich werde zum Tier.
Er schaut auf die Bilder, setzt mir ein paar Spritzen,
mit viel Mühe kann ich jetzt wieder sitzen.
"Es ist nichts gebrochen. Es ist nichts gerissen.
Nur die Bandscheiben sind restlos verschlissen.
Da kann man leider gar nichts tun.
Sie sollten jetzt ein wenig ruh'n."
Das ist eine klare Diagnose!
Ich rapple mich auf und steig in die Hose.
Die Familie holt mich dann wieder nach Hause.
Ich trink einen Kaffee, und mache 'ne Pause.
Es kommen die Fragen: "Was war genau los? Erzählst du es bald?"
Ich antworte kurz: "Eigentlich nichts. Ich werde nur alt."
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]