Sechs Erbsen gingen mal auf Reisen
Denn niemand wollte sie verspeisen
Ein Mensch, der wollte sie nur zählen
Tat sie beleidigen und quälen

Da war es besser fortzugehen
Und etwas von der Welt zu sehen
Ein Erbsenkind saß mit im Boot
Entging somit dem frühen Tod

Sie fuhren über's große Wasser
Und wurden doch kein bisschen nasser
Die Schote war das beste Schiff
Sie hatten alles voll im Griff

Es war als flögen sie dahin
Nach freiem Leben stand ihr Sinn
Mit großem Herz und mit Ideen
Wird man die Welt mal anders seh'n

Ich nahm das grüne Schiff am Schopf
Und tat sie all in meinen Topf
Dort wurden sie gekocht, gewürzt
Und ihre Irrfahrt abgekürzt

Sechs Erbsen

© Inge Hoppe-Grabinger mfE - Collage 'Erbsen, gezählt


© Juergen Wagner


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Beschreibung des Autors zu "Sechs Erbsen"

Bis ins 19. Jh. bezeichnete man mit einem Erbsenzähler einen Menschen, der selbst das Kleinste noch zählt, einen Knauserigen. Heute versteht man darunter einen, der bis ins letzte Detail genau und vollständig vorgeht, einen Pedanten

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