Es gibt Tage da wollt ich, ich wär' ein Huhn,
mit zwei Schwestern und einem Hahn,
der dann wacht über die wilde Hühnerschar.
Auf einem kleinen Bauernhof, in einem Gehege
mit der bekannten Leiter am Hühnerhaus.
Wo jedes Huhn samt Hahn, ganz nach oben kann hinaus.
Gemüsebeete und Beete mit Blumen drauf,
für das Hühnervolk die Strecke ist,
für den alltäglichen Trainingslauf.
Den lieben langen Tag nach Würmern,
Käfern, Insekten und Körnern picken,
und wenn sie sich finden lassen,
gibt es ab und zu auch Schnecken.
Früh am Morgen geweckt vom Hahnenschrei,
schnell den Schlaf aus den Augen gewischt,
lege ich das erste Ei.
Klara und Marie sich noch reiben das Gesicht,
ich, die Berta, war schon fleißig,
denn ich lege schon das Ei Nummer zwei.
Schnell wird ein Bad im Sand genommen,
die Federn aufgeplustert und geschüttelt,
den letzten Schmutz zu entfernen,
die ganze Federpracht gerüttelt.
Das gute Aussehen ist wichtig für ein Huhn,
es hat viel mit seiner Schönheitspflege zutun.
Das Leben als Huhn ist nicht nur leicht,
es einem Schönheitswettbewerb gleicht.
Mein Wunsch, den ich geäußert,
von der Realität nun ziemlich abweicht.
Wir wollen den Hahn nicht vergessen,
die Wahl der ersten Dame,
kann alle ganz schön stressen.
Die Hühner auf dem Hof ihre Runde drehn,
so als ob sie auf einem Laufsteg gehen.
Karl, der Hahn auf dem Haufen von Mist nun sitzt,
auf der Spitze, ganz oben auf,
beobachtet die Hühnerdamen bei ihrem grazilen Lauf.
Der Hahn, er schaut genau,
er möchte wählen für heute seine Frau.
Am Ende heißt es dann für zwei der Damen,
die zur Brautschau kamen.
„Tut mir wirklich leid,
ein Foto hab ich leider nicht für euch.
Für heute hat es nicht gereicht“.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]