Kaum geboren,
schon die Ohren
voll und ganz beschäftigt.
Wenn drei Schwestern
ständig lästern,
wird der Drang bekräftigt,
abzuhauen.
Zu viel‘ Frauen
nerven irgendwann.
Der Vater wetzt.
Hier wohnen jetzt
vier Frauen und ein Mann.

Er will nicht mehr,
drum zieht auch er
hinfort und gründet schnell
zum Geldverdienen
mit vier Bienen
in Hamburg ein Bordell.
Die Damen kamen
in seltsamen
grellen Kleidern an.
Er’s Veto nimmt.
Und? Überstimmt!
„Vier Frauen“ schlägt „ein Mann“.

Nun geht er bös‘,
wird seriös.
Die Frau spricht am Altar:
„Du kriegst ne Tochter!“
Auf eins pocht er:
„Ein Bub wird‘s nächste. Klar?“
Ein Zwillingspaar,
wird’s Zweite gar.
Im Kreißsaal fragt er dann:
„Zwei Mädchen noch?
Dann sind wir doch
vier Frauen und ein Mann!“

Bevor sie kommen,
ganz benommen,
steht er im Kreißsaal da
mit Schwester Christin,
Anästhesistin,
Ärztin und Mama.
Er schaut sich um,
und fragt sich stumm:
„Ob das denn wahr sein kann?
Hier sind im Raum,
man glaubt es kaum,
vier Frauen und ein Mann.“

Er ist schon alt
und stirbt nun bald.
Klopft an die Himmelspforte.
Drei Wächterinnen
warten drinnen.
Nur Petrus fehlt im Orte.
„Ach, weiß der Greis
nicht wie ich heiß?“,
ruft eine Dame dann.
„Ich heiße Petra!“
Und nun steh‘n da
vier Frauen und ein Mann.

Vier Frauen und ein Mann

© pischki


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