Am Heiligen Abend
erfrischend und labend
soll Karpfensuppe es geben.
Die kocht Luise mal eben.
Von wegen:
Wer hätte je gedacht,
dass Karpfen so viel Probleme macht.
Lebendige Karpfen musst frisch du kaufen,
ihnen Köpfe abtrennen, Augen ausklauben.
Der Sud ist ständig abzuseien.
Herrgott, es ist zum Mäusebeschreien.
Und hast du die Suppe heiß auf dem Herd,
denkst du, jetzt machst du nichts mehr verkehrt.
Von wegen
Denn noch in heißem Karpfensud,
verbeißt der Fisch sich in Todeswut,
verklemmt ihren Finger zwischen Topf und Sieb,
dass Luise der Atem kurz stehen blieb.
Noch ist sie lädiert ,
die Fingerkuppe,
aber lecker war sie,
die Karpfensuppe.
Nicht nur den Vögeln allein
dürstet es nach Frühlingswarmen Sonnenschein.
Auch wir Menschen wollen nach so finsteren Tagen
endlich wieder luftig bunte Kleider tragen.
Im Haus der anderen Gedankenwelt
Tränen verlassen mein Gesicht.
Ein Tribut für die Welt, für die Schmerzen und das Leid, die sie verursacht.
Doch Tränen vertrocknen und ihre Salze würzen [ ... ]
Ich will
Dich in den Arm nehmen.
Und
Dir deinen Schmerz nehmen.
Kann ich nicht,
Weiß ich.
Auch,
Weil ich selbst genug habe.
Weißt du eigentlich,
Was du mir [ ... ]