Karl O. war Herr der Unterwelt
in Hamburg und in Bitterfeld.
Er war ein wirklich schlimmer Finger
und drehte ständig krumme Dinger.
Bald suchte man ihn überall.
Grund: Ein Casinoüberfall.
Er raubte mehr als 'ne Million!
Für ihn war dies die zweite schon ...
Ein Leben auf der Flucht begann,
bei dem er Namen sich ersann
für wechselnde Identität
- er staunte selbst, wie leicht das geht.
Ursprünglich stammte Karl aus Mainz
- er floh nach Ulm und hieß dort "Heinz".
Er nannt' in Husum sich "Hans-Jürgen",
den Namen fand er bald zum Würgen.
Als "Steven-Jo" in Straubing- Bogen
wär' er um ein Haar aufgeflogen!
Verliebt war er, gar sehr sogar
- blöd, dass sie bei der Kripo war.
Er wollte dann französisch klingen
und ließ sich rufen "Pierre" in Bingen.
Ein alter Freund erkannte ihn,
woraufhin Flucht das beste schien.
In Plön war er für längere Zeit
als "Rahul" in der Minderheit.
Seine Verwandlung war zum Glück
ein sehr gelungenes Meisterstück.
Doch indisch wollt' er nicht lang bleiben,
ließ sich als "Björn" nach Schweden treiben,
wo er in Oslo sogar dealte
und nebenbei viel Geld verspielte.
Bald wurd' zu heiß auch dieses Pflaster,
doch stahl er trotzdem nochmal Zaster.
In Helsingborg als "Sören-Kjell"
fand ihn die Polizei dann schnell.
Er hatte es halt übertrieben,
und eilig etwas unterschrieben
mit falschem Namen – dem mit "Pierre",
das flog gleich auf, da half nichts mehr.
In Hamburg kam er in den Knast
zur vom Gesetz verschriebenen Rast.
Als man nach Jahren ihn entließ,
hatt' er vergessen, wie er hieß ...
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]