Wie wunderbar


Ich guck verträumt in meine Taschen –
haha, da ist ja gar nichts drin!
So geht mir garnichts durch die Maschen
und ich hab einen leichten Sinn.

Vergnügt blick ich in meine Sonne,
ich bin der Meister im Vergessen –
Diogenes in seiner Tonne
Ist – einmal fromm an mir gemessen –

ein armer, kleiner Philosoph.
Er suchte Menschen (die ich fand),
dafür bin ich vergnügt und doof
und baue mir ein Schloss aus Sand.

Ich trällere als wie ein Spatz:
„mein ist der Vogel, das ist klar“.
Und bin ich nicht am rechten Platz,
dann ist er falsch – wie wunderbar!

*


Rein garnichts

Ein Gar-nichts-Tag geht jetzt zu Ende,
ich hab rein garnichts heut erreicht.
In Unschuld wasch ich meine Hände,
denn er war weder schön noch leicht.

Vergangenheit hat mich erdrückt,
sie ist so furchtbar schwer und laut,
sie schreit: „warum dir gar nichts glückt,
liegt nur daran, daß du versaut…

und wohl nicht fähig bist zu leben.
Du kannst nicht denken und nicht fühlen,
drum geht dir jeder Plan daneben –
du willst doch nur im Unrat wühlen,

anstatt dich ins Kalkül zu fügen,
das man für dich erstellt hat, einst.
Du willst den Schwachsinn nur besiegen,
den `Irrtum` aller, wie du meinst.

Dabei kannst du rein garnichts wissen,
nicht was das soll, nicht wohin’s geht,
du flüchtest dich in dein `Gewissen`
das wirklich blöd ist und verdreht.

Die Menschheit rüstet auf im Sein,
sie werkt und sägt am eig’nen Ast.
Und du? Du stehst dabei allein –
bald hängst du an dem höchsten Mast“.

Das wird mir klar, ich resigniere!
Ein Garnichts löst das andere ab.
Vergangenheit ruft: „resümiere“!
Ich weiß, daß ich rein garnichts hab.


© Sur_real


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