Kommentar zu Nr.56 von Pedda -
Der Rat des Sherlock Holmes - Ehrlich währt am längsten


Selbstverständlich nein,
Sherlock will nicht Kuppler sein,
er freut sich bloß auf ein Stelldichein
mit Macintosh s Frau, so will ich verraten,
nachdem er dem Sir zum fremdbeischlafen
süffisant ein Rendezvous vermittelt
so gut „getarnt“, dass sie nichts wittert.

Kaum war der Sir zum Castle hinaus,
da zog Herr Holmes die Hose aus,
mit der Xantippe in s Bett zu springen
und Schäferstündchen zu verbringen.

Und beide haben Sie listig gelacht,
weil der Sir die Golfschuhe schmierig gemacht
zu ehebrecherischem Nutzen.
Jetzt muss er schlammige Schuhe putzen.


24.6.2013


© Wolfgang Karwatzki


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Hier der Text von Pedda:

Der Rat des Sherlock Holmes - Ehrlich währt am längsten

Im Club, Sir Macintosh einst bat
den Sherlock Holmes um seinen Rat:
"Meine Frau, ein rechter Besen,
fragt ständig, wo ich bin gewesen,
lässt mich allein kaum aus dem Haus,
ich halt' das nicht mehr lange aus.
Selbst das Golfspiel, meine Passion,
vermiest mir meine Alte schon.
Sie will's mir immer untersagen,
das schlägt mir schon auf meinen Magen."

Und Holmes riskiert 'ne große Lippe:
"Verlassen Sie doch die Xanthippe*.
Sie müssen sich mal etwas trau'n,
es gibt auch liebevolle Frau'n."

"Oh, nein! Um gar nichts in der Welt,
denn ihr gehört das ganze Geld.
Nach einer Scheidung - Gott erbarm' -
da wär' ich leider bettelarm.
Doch meine Sekretärin reizt mich sehr,
ich bin schon lang hinter ihr her.
Mit der würd' ich gern Liebe machen,
doch hab' ich Angst vor meinem Drachen,
ich kann sie nämlich nicht betrügen,
ich kann nur miserabel lügen.
Sie fänd' es sicherlich heraus,
und dann wär' meine Ehe aus."

Und Sherlock Holmes denkt nur Sekunden,
dann hat die Lösung er gefunden:
"Sie könn' das Schäferstündchen wagen,
nur sollten sie Golfschuhe tragen.
Bevor sie danach kommen heim,
sau'n Sie die Schuhe kräftig ein
mit jeder Menge Gras und Sand,
denn so nur hat mein Plan Bestand.
Wenn Ihre Frau fragt wo Sie waren,
soll sie die Wahrheit ruhig erfahren.
Und nun hinfort mit Ihren Ängsten,
denn Ehrlichkeit währt stets am längsten."

Der Mann scheint nicht recht zu kapieren:
"Und das soll wirklich funktionieren?"
Doch Sherlock sagt: "Das klappt bestimmt,
ich weiß doch, wie die Frauen sind."

Gesagt, getan, der Mann kehrt heim,
die Frau brüllt gleich: "Wo warst du Schwein?
Seit Stunden lässt du mich hier warten."
Der Mann sagt ehrlich, wie geraten:
"Meine Sekretärin, hübsch und schlau,
ist eine liebenswerte Frau.
Wir zwei sind im Büro geblieben
und haben wilden Sex getrieben."

Die Frau, die lacht sich nun halb tot:
"Was bist du für ein Idiot!
Du Trottel, gib doch nicht so an,
du bist ein treuer Ehemann.
Du? 'ne Geliebte? Ich lach' mich krumm,
dafür fehlt dir doch der Mumm.
Bist wieder mal beim Golf gewesen,
ich kann's an deinen Schuh'n ablesen."

Der Mann nickt bloß und lächelt still
und denkt sich: "Gut, wenn sie so will..."


* Xanthippe war die Ehefrau des Philosophen Sokrates, die als Inbegriff des zänkischen Weibes in die Literatur eingegangen ist. Ihr Name steht sprichwörtlich für eine übellaunige, streitsüchtige Ehefrau.
© Pedda/gog 23.06.2013

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Kommentare zu "Kommentar zu Nr.56 von Pedda - Der Rat des Sherlock Holmes - Ehrlich währt am längsten"

Re: Kommentar zu Nr.56 von Pedda - Der Rat des Sherlock Holmes - Ehrlich währt am längsten

Autor: Pedda   Datum: 28.06.2013 8:09 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang,
Toll, wie du wieder einen drauf setzt. Die Xanthippe duldet den Ehebruch des Mannes nun, weil sie selbst mit Sherlock ins Bettchen steigt und jener hatte das alles schon geplant und Macintosh daher den Tipp gegeben... Da muss man erst mal drauf kommen. Klasse. Gruß Pedda

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