Es trug sich zu, daß beiden Schreibern,
des Morgens in der achten Stund,
ein neuerliches Treffen half
im Kampf gegen den Versverschwund . . .
S: Was ist mit eurer Magd geschehen,
hat sie der eig`ne Mief gerafft ?
Grad`sah ich eine and`re geh`n,
zum Markt, so voller Leidenschaft.
G: Ihr sagt`s, ein Scheiden schien mir nötig,
wie recht entsponn sich eure Ahnung !
Bloß klare Luft gepaart mit Ordnung
sind lang noch keine Haushaltsplanung.
S: Ein frischer Wind verspricht Erlösung,
nur seht ihr nicht viel besser aus.
Ersatz für eure Weggelobte?
Brauchts weiter keinen Gaumenschmaus ?
G: Gaumenschmaus? Für mich hier nicht !
Lucil, ihr habt sie ja geseh`n,
kauft gerne viel, nur völlig frei
von Peilung über`s Kochgescheh`n.
Die Auswahl allen Grundgewächses;
Fleischgewordnes, Kräuter, Früchte . . .
scheint ohne Mühen ihr zu glücken,
nur was draus wird macht`s,daß ich flüchte.
S: Höchst Anspruch eigen euch, ihr wisst`s.
Im Tal des Kochens wünscht`man sich
er wär ein wenig variabler . . .
G: Ein schmeckenderes Kombinieren
aus Topf und Pfann´viel praktikabler!
Denn es bedarf gewisser Regeln,
die Lucil gänzlich unbekannt.
Rein Zufall hilft gelegentlich,
führt manchmal ihre feiste Hand.
S: So schlimm mag ich`s mir gar nicht denken,
ihr Umfang lässt den Schluss nicht zu.
Nur mit Genuss gönnt man dem Körper
viel Energie und satte Ruh`.
Der Kleiderstoff kriegt kaum gezwängt
was ihr so auf den Knochen hängt.
G: Oft frag`ich mich
welch dunkler Zauber
einst jenem Körper Form verlieh.
Mit dem Verzehr luciler Kost
gelänge dies ganz sicher nie.
Absurde Ehen - ihre Stärke,
verbindet Fisch mit Schwein und Rind.
In jedem Essen staunen sie;
wer isst das was wir jetzt dann sind ?
Rezepte, die niemals verfasst
zerhobeln Gaumen und Erwartung,
Hungersnöte segensgleich,
gegen diese Kochentartung!
. . . dem Literat, nun ganz in Wallung,
erblüht das Antlitz dort,
wo eben noch zerfurchte Wangen,
verjüngt - so fährt er fort . . .
G: Der ärgste Federweiser adelt
den Unfug, der mir aufgetischt . . .
spül`resigniert den Gängen nach,
bis dieser Missschmeck mir erlischt.
Manch Zutat jedem Metre trieb
ein Freudenwasser in die Augen,
nur die mich leider Heimgesuchte
verwandelt Suppen selbst in Laugen.
S: Sie kocht nicht gut,
was macht das schon-
Lucil serviert Inspiration !
G: Wohl wahr, wohl wahr,
wie es so geht,
hat sich ein Pflänzchen mir beseelt . . .
S: Oh nicht die Flora, unser Streit !
Lasst hören was euch aufgegangen,
nur legt das Urgewächs beiseite -
erzählt es mir ganz unbefangen . . .
G: Noch nicht ganz stimmig . . .
S: Es stimmt nie !
Vergesst einmal die Akribie.
G:Sah ein Knab ein Mägdlein steh`n
Mägdlein auf der Heiden.
War so jung und morgenschön,
lief er schnell es nah zu seh`n,
sah`s mit vielen Freuden.
Knabe sprach ich steche dich,
Mägdlein auf der Heiden.
Mägdlein sprach ich denke nicht,
kann dich gar nicht leiden. . .
S:Ihr wisst der Freizug wird kassiert
noch eh ein Ohr den Wert erspäht,
die sonders Silben eurer Müh`n -
vom roten Stift dahingemäht.
Das Volk ist reif - die Zensur nicht !
Vielleicht nehmt Hitze ihr dem Ganzen
wenn`s Knäblein sich ein Blümchen bricht
im so umstritt`nen Reich der Pflanzen ?!
G: Dies hat etwas, es möcht`sich wohl
ein Röslein sacht entfalten.
Solang Lucil kein Gift mir braut
werd`Hirnholz ich zerspalten . . .
*
So schritten sie durch Licht und Schatten
der kleinen stillen Stadt,
noch heute manches Buchregal
ein Zeugnis davon hat.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Sie merken es nicht, wenn die Welt untergeht –
Sie fahren momentan Porsche und Ferrari.
Sie sind in ihren Irrtümern ganz aufgebläht…
Ihre Trommeln nennen sie frech [ ... ]