Und Watson sagte zu Sherlock:
"Sie wissen, dass ich gern' mal zock.
Ein Sportereignis in 10 Tagen,
da würd' ich gern 'ne Wette wagen,
es kämpfen diesmal vis-à-vis,
zwei deutsche Teams, das gab's noch nie,
um den begehrten Henkelpott,
das ist ganz sicher kein Komplott
und ausgerechnet, welch Affront,
in unser'm Wembley-Stadion,
das Endspiel in der Champions-League,
ich denk' ich setz' auf Dortmunds Sieg."

"Sie sind als Loser schon geboren,
das Geld, das ham' Sie schon verloren.
Muss ich es Ihnen wirklich sagen,
die Bayern kann doch keiner schlagen."

"Der BVB ist, wie ich mein',
doch der beliebtere Verein.
Die Bayern sind, man ändert's nie,
genauso arrogant wie Sie."

"Die sind so, das weiß jedes Kind,
weil sie halt stets die Besten sind.
Es ist bloß Neid, doch sag ich Ihnen,
Neid, den muss man sich verdienen."

"Wird Zeit, dass man vom Ross sie holt,
und die mal ordentlich versohlt.
Man weiß doch, er ist rund der Ball,
und Hochmut kommt stets vor dem Fall.
Ich werde jetzt mein Glück mal testen,
denn wer zuletzt lacht, lacht am besten."

"Egal wie’s ausgeht, Watson, ich mein',
der Bessere soll Sieger sein.
Doch eines, das steht jetzt schon fest,
der deutsche Fußball - is the best.
Es lässt mir wirklich keine Ruh',
wir Briten schauen dumm nur zu."

"Sie, Holmes, schau'n dumm im Pub – pardon,
doch ich bin live im Stadion.
Konnt' ein Ticket von so 'nem Serben
Auf dem Schwarzmarkt noch erwerben."

"Ein Serbe, sagen Sie, war der?
Zeigen Sie mal Ihr Ticket her!
Watson, es tut mir leid für Sie,
das ist 'ne billige Kopie."

"Herrgott, das ist doch nicht gerecht!
Eintausend Pfund und nicht mal echt?"

"Durch mein Genie, mit etwas Glück,
bring' ich Ihnen Ihr Geld zurück.
Dies, lieber Watson, ist mein Schwur,
bin dem Betrüger auf der Spur.
Den hab' ich bald, wär' doch gelacht,
dann halbe-halbe wird gemacht.
Wir setzen's Geld, so ist's im Lot,
Sie auf Schwarz-Gelb und ich auf Rot.
Der Sieger lädt, so soll es sein,
den anderen zum Essen ein.
So entfällt, dass jemand leide,
und wir gewinnen alle beide."


PS: Dass der Kartenbetrüger hier ein Serbe ist, bitte ich zu entschuldigen, ich brauchte ihn für den Reim. Es hätte ebenso gut ein Deutscher, Engländer etc. sein können. Ich bin kein Serbenfeind. Neven Subotic aus der BVB-Mannschaft ist auch Serbe.


© Pedda/gog 14.05.2013


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Beschreibung des Autors zu "Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale"

PPS: Die Spannung steigt, am 25.05.2013 ist der große Tag des Champion-League Finales und zum ersten Mal sind zwei deutsche Mannschaften dabei. Und das ausgerechnet im Wembley-Stadion in London, der Heimatstadt unserer Detektive. Also musste ich aus diesem Thema ein Krimigedicht machen. Mit Wohnort in Dortmund und als jahrelanger Fan des BVB (fast 25 Jahre Dauerkarte) ist ja offensichtlich, wem meine Sympathien gelten. Dennoch habe ich mich in diesem Krimigedicht um Neutralität wenigstens bemüht. Wir werden’s sehn in 11 Tagen. Der Countdown läuft. Möge der bessere – sorry, nein doch nicht – möge Borussia Dortmund gewinnen.

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Kommentare zu "Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale"

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Thomas J   Datum: 14.05.2013 13:58 Uhr

Kommentar: Für meinen Geschmack ein bisschen lang aber Gut

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Alex Anders   Datum: 14.05.2013 14:47 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
ein Gewinner steht schon fest: der deutsche Fußball und Holmes, der Dr. Watson wieder einmal übervorteilt hat, was dieser augenscheinlich nicht mal merkt. Dann werde ich wohl Nr. 40 einstellen, diesmal ein besonders grausliches, bei dem beide gut weg kommen, die anderen aber ihr "Fett weg" kriegen.
Gruß, Alex

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Pedda   Datum: 14.05.2013 16:02 Uhr

Kommentar: Hallo Alex, schön, dass du es gemerkt hast. So habe ich versucht, wenigstens zwischen den Zeilen meine Sympathien kund zu tun. Erwarte mit Spannung deine Nr. 40. Ich sehe schon, wir nähern uns der Zielgeraden und dann muss auch wirklich mal Schluss sein, oder? Übrigens, hast du gemerkt, dass unsere Ergüsse immer länger werden? Findest du es auch zu lang? Gruß Pedda

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Alex Anders   Datum: 14.05.2013 17:19 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
ich finde nicht, dass wir "schwafeln". Wir erzählen Geschichten bei denen man Hintergründe und Zusammenhänge erklären, folgerichtige Schritte reimmäßig aufzeigen muss. WAS wolltest du wirklich weglassen, ohne die Gedichte zu kastrieren? Sicher versuche ich mich zu beschränken, aber wat mut, dat mut! Mein nächstes ist eineinhalb, das übernächste nur eineinviertel Seiten lang, das ist doch lesbar.
Gruß, Alex

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 14.05.2013 19:07 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
bei der Lektüre deines vergnüglichen K 39 beschlich mich so eine Ahnung,wie - sagen wir - K 46 daherkommt, wenn der BVB - Gott bewahre ! - das Endspiel verloren haben sollte.
Auch ich finde übrigens nicht, daß du hier geschwafelt hättest.
Da liegt Alex mal wieder Recht, weil er richtig hat.

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Annegret   Datum: 16.05.2013 21:23 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
selbst für das Champions-League-Finale finden Sherlock und Watson entsprechende Worte. Bravo!

Re: Krimigedicht 39: Sherlock Holmes und das Champions-League Finale

Autor: Pedda   Datum: 27.06.2013 13:19 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang, Musst du eigentlich immer recht haben? Aus Frust über das verlorene Endspiel, habe ich natürlich kein weiteres Krimigedicht zu diesem Thema mehr gemacht. Hast du Lust dazu? Gerade ist die BVB- Rechnung für die Dauerkarte der nächsten Saison bei mir eingetrudelt. Wieder 5 % teurer. Ja, mit uns Fans kann man's ja machen... Gruß Pedda

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